Mondelez und Milliardärsfamilie Reimann schmieden Kaffee-Giganten

Mondelez und Milliardärsfamilie Reimann schmieden Kaffee-Giganten
5 Mrd. Euro Umsatz: Der US-Lebensmittelriese und die deutsche Milliardärsfamilie Reimann kooperieren.

Der US-Lebensmittelriese Mondelez (ehemals Kraft) und der niederländische Konzern Douwe Egberts Master Blenders legen ihr Kaffeegeschäft zusammen. Das Gemeinschaftsunternehmen "Jacobs Douwe Egberts" mit Sitz in den Niederlanden soll jährlich fünf Milliarden Euro umsetzen.

Mondelez (Milka Schokolade, Philadelphia-Frischkäse, Jacobs Kaffee, Tassimo) ist der drittgrößte Lebensmittelproduzent der Welt, die Nummer zwei am weltweiten und die Nummer eins am europäischen Kaffeemarkt.

Die Marke Jacobs geht auf die gleichnamige Bremer Familiendynastie zurück. Sie hat ihr Unternehmen Jacobs Suchard 1990 an den US-Konzern Kraft verkauft. Der damalige Firmenchef Klaus J. Jacobs blieb weiterhin Unternehmer. Seine Familie ist heute in der Zeitarbeitsfirma Adecco und beim Schokoladehersteller Barry Callebaut engagiert.

Mehrheit

Die 1753 gegründete niederländische Firma D. E. Master Blenders (Senseo, Pickwick-Tee, Natreen Süßstoff) wird seit dem Vorjahr von der deutschen Milliardärsfamilie Reimann kontrolliert. Sie holt sich – vorausgesetzt, die Wettbewerbshüter stimmen zu – jetzt die Mehrheit am Kaffee-Geschäft von Mondelez. Für 51 Prozent der Anteile am Gemeinschaftsunternehmen will die Familie Reimann fünf Milliarden Dollar (3,6 Milliarden Euro) auf den Tisch legen. Die Reimanns haben ihr Vermögen mit dem Verkauf des Spezialchemiekonzerns Benckiser (Calgon, Kukident, Durex) an die britische Reckitt Benckiser gemacht, an der die Familie noch einen Minderheitsanteil hält. Mit der Kaffee-Deal will Reimann an den Branchenprimus im Kapselgeschäft – Nestlé mit seiner Marke Nespresso – heranrücken. Vor allem in den Schwellenländern nimmt der Kaffeekonsum zu.

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