Modehändler Texhages Wanke ist pleite

Wiener Beteiligungsfirma Euro East fuhr an die Wand
Unternehmen hat 2,62 Millionen Schulden. Filiale in der Wiener Mariahilfer Straße wird geschlossen.

Das Textilhandelsunternehmen Texhages E. Wanke GmbH, das in Wien und Linz drei Standorte betreibt, ist in die Insolvenz geschlittert. Texhages hat laut den Gläubigerschutzverbänden AKV, Creditreform und KSV1870 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung angemeldet. 37 Mitarbeiter und 136 Gläubiger sind von Pleite betroffen. Ein Fortbetrieb ist geplant.

Der renommierte Insolvenzexperte und Anwalt Matthias Schmidt, der unter anderem die Groß-Pleite A-Tec sehr erfolgreich abwickelte, wurde vom Handelsgericht Wien als Sanierungsverwalter eingesetzt.

Als Insolvenzursache wird der zunehmende Preisdruck der großen Mitbewerber angeführt. In den vergangenen Jahren sind die Umsätze von Texhages Wanke kontinuierlich zurückgegangen.

"Die Gesellschaft verfügte in der Vergangenheit über ein zu hohes, entsprechend Kapital bindendes Warenlager", heißt es im Insolvenzantrag. "Aufgrund nicht zufriedenstellender Abverkaufsquoten musste ein erheblicher Teil der jeweiligen Saisonware in den Folgejahren verkauft werden." Im Gegensatz zu einigen Mitbewerbern werden nur Textilien verkauft, so Texhages, Accessoires aber nicht.

"Aufgrund der sinkenden Betriebsleistung waren die Mietbelastungen der einzelnen Filialen immer schwerer verkraftbar", heißt es weiter. "Hinzu kommen hohe Personalkosten im Zentrallager und im Bereich Änderungsschneiderei." Im Geschäftsjahr 2014/15 wurden nur noch 4,58 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet, der Verlust betrug 463.000 Euro. Mit Gesellschafterzuschüssen hielt man sich noch Überwasser. Jetzt ist damit offenbar Schluss.

Hohe Schulden

Die Schulden werden mit 2,62 Millionen Euro beziffert, das Vermögen mit 1,77 Millionen Euro. ausgewiesen. Die freien Geldmittel betragen 125.000 Euro, weitere 30.000 Euro sollen in den nächsten Tagen aus Verkäufen in die Kasse fließen. Die Liquidität für die nächsten 90 Tage sei gesichert.

"Die erwartenden Eingänge im Weihnachtsgeschäft werden nur sehr vorsichtig angesetzt", heißt es im Antrag weiter. "Der Wareneinkauf ist in den nächsten Wochen überschaubar und durch Einnahmen abgedeckt." Das Unternehmen soll fortgeführt, aber das Zentrallager abgebaut und die Filiale in der Wiener Mariahilfer Straße geschlossen werden. Das bedeutet einen deutlichen Personalabbau.

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