Australier bessern für den Flughafen nach

Obwohl Flüge in Krisengebiete eingestellt wurden, schreibt der Flughafen Wien einen Rekordgewinn
Der Pensionsfonds IFM reagiert auf die Kritik von Aktionären. Die Aktie steigt weiter.

Vergangene Woche klang alles ganz anders. Da sprach man beim australischen Pensionsfonds IFM noch von einem "sehr attraktiven" Angebot an die Aktionäre der Flughafen Wien AG. Der Investmentbanker Klaus Umek, Partner der Investmentgesellschaft Petrus Adivsers, hatte zuvor in mehreren österreichischen Tageszeitungen einen kritischen Brief an die Australier inseriert. IFM müsse nachbessern.

Die Australier reagierten am Montag und stockten den Preis 80 auf 82 Euro pro Aktie auf. Damit liegt das Angebot um fast 33 Prozent über dem Schlusskurs vor der Bekanntmachung des Offerts. Die Annahmefrist wird bis 18. Dezember verlängert.

Außerdem verzichtet IFM auf die Mindestannahmeschwelle von 20 Prozent. Dadurch erübrigt sich die dreimonatige Nachfrist für das Angebot. Die Aktionäre, die ihr Geld erst im Frühjahr bekommen hätten, werden nun deutlich früher ausbezahlt. Nach oben hat IMF das Angebot mit 29,9 Prozent limitiert. Der Fonds, der rund 10 Mrd. Euro im Infrastrukturbereich investiert hat, sieht das Flughafen-Engagement als reines Finanzinvestment.

"Wir haben alle Forderungen durchgebracht", kommentiert Umek die Nachbesserung. Petrus Advisers habe mit einem durchschnittlichen Einstiegskurs von 27,35 Euro für seine Investoren ein gutes Geschäft gemacht. Als das neue Vorstandsduo Günther Ofner und Julian Jäger am Airport antrat, grundelte der Kurs bei 33,2 Euro.

Petrus Adivsers gibt jetzt trotzdem nur 40 Prozent des Bestandes (3,5 Prozent) ab. "Die Post ist ein Monopol, das schrumpft. Das Flughafen-Monopol wächst jedes Jahr und ist gut geführt", hofft Umek auf weiteres Kurswachstum. Anleger-Vertreter Wilhelm Rasinger dagegen rät, zuzugreifen: "Wer jetzt nicht annimmt, ist selbst schuld." Für einen weiteren Anstieg sei die Luft nach oben "sehr dünn". Am Montag erreichte die Aktie zwischendurch knapp 81 Euro.

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