Millionenpleite einer Bodenleger-Firma

Wiener Gasthaus ist zum zweiten Mal pleite
Betrieb erlitt hohe Forderungsausfälle, der Schuldenberg beträgt rund 1,74 Millionen Euro.

Elf Jahre nach der Gründung schlitterte die Fußboden-Alternativ-Systeme GmbH mit Sitz in Grafenstein, Kärnten, in den Ruin. Am Landesgericht Klagenfurt wurde aufgrund eines Eigenantrages ein Konkursverfahren eröffnet. Das bestätigt Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform dem KURIER.

Das Unternehmen beschäftigt sich mit Bodentechnik, sprich mit der Verlegung von Estrichböden und Terrazzoböden unter Verwendung des Leitproduktes „Biolite“. „Nach dem Verdichten und Schleifen erhalten die Böden eine sehr individuelle äußere Erscheinung“, heißt es im Insolvenzantrag. Außerdem zeichnen sich diese Böden durch eine hohe Lebensdauer aus.

Der Niedergang

In den vergangenen zwei Jahren hatte der Betrieb mit einer verschlechterten Auftragslage und hohen Forderungsausfällen zu kämpfen. „Die Hoffnungen auf die Hereinnahme eines strategischen Investors haben sich „bedauerlicherweise zerschlagen“. „Böden, die das Unternehmen angeboten hat, werden vor allem für öffentliche Gebäude und Großprojekte nachgefragt“, heißt es im Antrag. „Die Umsatzerlöse sind von relativ wenigen Aufträgen abhängig, wobei mitunter die Situation eingetreten ist, dass aufgrund des Konkurrenzdrucks nicht ausreichend kostendeckend angeboten werden konnte.“ Darüber hinaus soll es zu Totalausfällen bei einzelnen Projekten gekommen sein.

Die wesentlichen Forderungsausfälle betrafen laut Firmenangaben: das Sportzentrum Ritzing/Dr. Reissner mit 195.000 Euro, das Bauvorhaben Korneuburg Justizzentrum mit 225.000 Euro, das Bauvorhaben BIG Kunstuni Graz mit 94.000 Euro, das Bauvorhaben BIG Theater im Palais mit 127.000 Euro und das Bauvorhaben Zschokkegasse mit 74.000 Euro.

Schulden und Vermögen

Die Passiva werden mit 1,739 Millionen Euro beziffert, und umfassen Forderungen von Banken, Lieferanten und Behörden. Die Aktiva bestehen aus offenen Forderungen in Höhe von 682.400 Euro und einem Warenlagen in Höhe von 89.476; weitere 9285 Euro liegen in der Firmenkasse.

Der Schlussstrich

Mit einer wirtschaftlichen Besserung der Lage sei nicht zu rechnen. „Die Aufrechterhaltung des Betriebs würde daher zu einem vermehrten Ausfall für die Gläubiger führen“, heißt es weiter. „Das Unternehmen hätte aktuell noch einen relevanten Auftrag der Uni Krems abzuwickeln.“ Doch die noch zu erbringenden Leistungen stehen in keiner wirtschaftlichen Relation zu dem für die Masse erwarteten Umsatzerlösen bzw. Gewinn.“ Daher wurde der Betrieb bereits geschlossen. 17 Mitarbeiter und 95 Gläubiger sind davon betroffen.

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