Millionen-Pleite eines Energie-Anlagenbauers

Millionen-Pleite eines Energie-Anlagenbauers
Marodes Unternehmen hat 5,01 Millionen Euro Schulden, 33 Jobs sind betroffen.

Die Konkurrenz ist groß, die öffentlichen Aufträge überschaubar. Außerdem hat der Preisdruck die Konditionen verschlechtert und die Projekte wurden erst mit Verzögerung ausgeschrieben. Jetzt steht die ALB Anlagen- und Leitungsbau GmbH mit Sitz im Business Park Vienna finanziell unter Strom.

Sie hat am Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Am Montag wurde das Verfahren eröffnet. Das berichtet Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform dem KURIER. 33 Mitarbeiter sind laut AKV von der Insolvenz betroffen.

Das Unternehmen errichtet Hochspannungsleistungen, Kabelanlagen und Großsenderanlagen. Hauptauftraggeber sind Energieversorger. Das Unternehmen wurde 1948 als SAE Elektrifizierungsgesellschaft m.b.H. in Innsbruck gegründet. Im Jahr 2000 wurde die Firma auf ABB Montage GmbH geändert und der Sitz nach Wien verlegt. Im Jahr 2005 erfolgte eine Umfirmierung auf den nunmehrigen Firmenwortlaut ALB Anlagen- und Leitungsbau GmbH. Eigentümer ist die Edora Beteiligungsverwaltungs GmbH.

Das Unternehmen soll fortgeführt werden, allerdings muss dazu eine Einigung mit der Hausbank über die Freigabe der Einnahmen erzielt werden. In den nächsten drei Monaten könnte so ein Überschuss erwirtschaftet werden.

Die Schulden

Im Vorjahr wurde ein negatives Jahresergebnis erzielt. Die Schulden werden mit 5,097 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 1,857 Millionen Euro auf Lieferanten, 641.000 Euro auf die Hausbank und 1,938 Millionen Euro auf sogenannte Avalkredite. Ein Darlehen wird mit 107.000 Euro beziffert, die Abfertigungsrückstellungen mit fast 390.000 Euro und die Umsatzsteuer-Schulden bei der Finanz mit 163.000 Euro.

Das Vermögen

Die Aktiva werden mit 3,035 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 1,646 Millionen Euro auf nicht verrechnet Leistungen, 986.600 Euro auf offene Forderungen aus Lieferungen und Leistungen; weitere 320.500 Euro Bankguthaben sind in Höhe von 300.000 Euro als Termineinlage verpfändet. Rund 82.000 Euro beträgt der Buchwert des Anlagevermögens. Auch die offenen Forderungen sind mittels Zessionsvertrag an die Hausbank abgetreten.

Die Zukunft

Die Sanierungsplanquote (20 Quote) soll aus den Erlösen des Fortbetriebs finanziert werden. Neben dem Entgegenkommen der Hausbank, sprich der Freigabe von Einnahmen, sollten auch die Lieferanten keine Eigentumsvorbehalte anmelden. Ansonsten geht die Fortführungsrechnung nicht auf.

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