Millionen-Pleite eines Bio-Betriebes

Natürlich gibt es nicht nur Bauernregeln für das Wetter gibt, sondern auch solche Weisheiten, die es nicht ganz so ernst meinen. Stellvertretend sei hier zum Abschluss noch folgender Spruch zitiert "Steht im Jänner noch das Korn, ist es wohl vergessen worn."
Schadstoff-Belastung und Betrug bei einem Immobiliengeschäft soll Insolvenz verursacht haben. Schulden werden mit sechs Millionen Euro beziffert.

Diese Pleite ist besonders pikant. Über das Vermögen der Urkornhof Kammerleithner GmbH mit Sitz in Vorchdorf wurde am Freitag am Landesgericht Wels ein Konkursverfahren eröffnet. Das bestätigen Gerhard Weinhofer Gläubigerschutzverband Creditreform und Alexander Meinschad vom KSV1870 dem KURIER. 27 Mitarbeiter und 105 Gläubiger sind betroffen.

Das Unternehmen wurde 2008 gegründet und beschäftigt sich mit dem Handel mit Urkornprodukten. Das heißt: Anbau von Braunhirse und anderen Saaten wie Dinkel und Verkauf der Mehle, Flocken, Grieß und Teigwaren an Reformhäuser, Drogerien und den Lebensmittel-Großhandel.

"Es handelt sich dabei um einen biologischen Anbau mit besonderem Augenmerk auf gentechnikfreien Anbau und qualitativ hochwertige Mühlverfahren", heißt es dazu von Creditreform.

Die Insolvenzursachen

Das Unternehmen hat offenbar viel mitgemacht. Soll es bei der Erwerbung eines Grundstückes in Rumänien Opfer eines Betruges geworden sein. "Auch wurde im Zuge der Gründung der GmbH das Geschäftsgebäude zu groß dimensioniert und es sollen Mehrkosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro entstanden sein. Jährlich fallen dafür 100.000 Euro Finanzierungskosten an, welche das Budget belasten.

Produkt-Rückruf

"Schließlich führte eine Schadstoffbelastung im Dezember 2014/Jänner 2015 bei der Braunhirse mit Tropan-Alkaloiden zu einem massiven Umsatzeinbruch von 160.000 Euro durch Produktrückrufe und Euro 65.000 Euro für ein erforderliches Reinigungsverfahren", heißt es weiter. "Darüber hinaus musste aufgrund dieses Vorfalles ein schwerwiegender Vertrauensverlust am Markt festgestellt werden, der sich erst langsam – seit 2016 – wieder auszugleichen beginnt."

Zukunft wackelt

Die Aktiva betragen werden mit rund 300.000 Euro beziffert und die Passiva mit rund sechs Millionen Euro. Das Unternehmen soll fortgeführt werden: "Ein Sanierungsplan wird angestrebt, kann zur Zeit aber noch nicht finanziert werden."

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