Millionen-Pleite einer Textilfirma

Millionen-Pleite einer Textilfirma
Textil-Färberei wird liquidiert, 31 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Firma ist Opfer des Russland-Embargos.

Das Handelsembargo gegenüber Russland trifft viele österreichische Unternehmen ziemlich hart. So auch die Heinisch Textilveredelung GmbH mit Sitz in Hörsching, wie der Gläubigerschutzverband Creditreform bestätigt.

„Das seit 170 Jahren bestehende Textilveredelungsunternehmen, welches sich überwiegend mit dem Färben von Textilen beschäftigt, ist nunmehr gezwungen, heute, Mittwoch, beim Landesgericht Linz einen Insolvenzantrag einzubringen“, teilt der renommierte Linzer Sanierungsexperte und Anwalt Erhard Hackl im Namen des Unternehmens mit. „Ursache dieser Insolvenz ist der Umstand, dass bedingt durch die EU Sanktionen gegenüber Russland im Jahre 2015 ein Umsatzrückgang von 35 Prozent hingenommen werden musste, weil in diesem Jahr der gesamte Russlandmarkt weggebrochen ist." Nachsatz: "Konnte das Unternehmen im Jahre 2014 noch einen Umsatz von 4,3 Millionen Euro erwirtschaften, so fiel der Umsatz im Vorjahr auf 2,8 Millionen Euro zurück.“

Massive Verluste

Das bedingte 2015 einen Verlust von 500.000 Euro, welcher durch Eigenmittel der Gesellschafterin abgefedert wurde, um Restrukturierungsmaßnahmen setzen zu können. Aber auch im laufenden Geschäftsjahr wurde ein massiver Verlust in Höhe von 464. 500 Euro erwirtschaftet, der trotz Zugewinn einiger Kunden nicht kompensiert werden konnte. Bereits im Jahr 2012 und im Jahr 2013 war das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) mit 150.000 bzw. 187.000 Euro negativ, 2015 betrug das EGT sogar minus 511.000 Euro.

Investorensuche scheiterte

„Zugleich wurde versucht mit einem Personalabbau die wirtschaftliche Lage zu verbessern, was jedoch nicht gelungen ist“, heißt es im Insolvenzantrag. „Auch der Versuch der Hereinnahme eines Investors scheiterte, sodass der Beschluss gefasst wurde, das Unternehmen zu liquidieren.“ 31 Dienstnehmer sind laut Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform von der Maßnahme betroffen. Da eine außergerichtliche Abwicklung des Unternehmens aufgrund der hohen Mitarbeiteransprüche nicht möglich ist, so das unternehmen, wurde eben ein Konkursverfahren beantragt.

Schulden und Vermögen

Die Passiva haben einen Buchwert in Höhe von 2,2 Millionen Euro, abzüglich der Besicherungen ergibt sich ein Liquidationswert in Höhe von 1,47 Millionen Euro. Davon entfallen 422.000 Euro auf Abfertigungen, 301.100 Euro auf Kündigungsentschädigungen, 239.700 Euro auf Lieferantenverbindlichkeiten, 51.600 Euro auf die Gebietskrankenkasse, 50.000 Euro auf offene Löhne und 37.800 Euro auf die Finanz.

Die Aktiva haben einen Buchwert in Höhe 1,47 Millionen Euro, das freie Vermögen beträgt aber nur 875.100 Euro; davon entfallen 739.900 Euro auf Warenvorräte und halbfertige Waren. Dazu kommt noch ein Bankguthaben in Höhe von 69.200 Euro.

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