Millionen-Pleite einer Schlosserei

Weitere Pleite in der Neumeister-Gruppe
Insolvenz der Metallbau-Firmengruppe kostet 55 Jobs. Aus dem Betrieb müssen 20.000 Liter Umwelt gefährdende Chemikalien entsorgt werden.

Die beiden Pleiten sind für die 55 Mitarbeiter wirklich bitter, denn ihre zwei Arbeitgeber stehen von dem geschäftlichen Aus. Die Firmen Alutech Tschirk GmbH und die Alutech Tschirk Montage GmbH, beide mit Sitz in Neudörfl an der Leitha, Burgenland, haben am Landesgericht Eisenstadt jeweils einen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens gestellt. Das bestätigt Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform dem KURIER. Beide Unternehmen sollen geschlossen werden.

Hohe Verluste

„Die Alutech Tschirk GmbH lief bis 2015/2016 zufriedenstellend, im vergangenen Geschäftsjahr gab es aufgrund des massiven Preisdrucks und von ständigen Problemen mit nachträglichen Preis-Minderungen und Rechnungskorrekturen einen Umsatzrückgang in Höhe von zwei Millionen Euro“, heißt es im Konkursantrag aus der Feder der Anwaltkanzlei Helmut Kientzl. „Der operative Verlust beträgt heuer 599.900 Euro, der Bilanzverlust 502.700 Euro.“ Nachsatz: „Wir verfügen derzeit zwar über laufende Aufträge, aber ein kostendeckendes Weiterführen des Betriebes ist nicht möglich.“

Dazu muss man wissen, dass der Umsatz zuletzt nur noch 4,788 Millionen Euro betrug, die Passiva aber mit Stand 30. November 2016 rund 1,871 Millionen Euro. Das Unternehmen hat keine Liegenschaften, aber im Betrieb sind „noch 20.000 Liter Chemikalien vorrätig, die Kosten für die Entsorgung dieser Umwelt belastenden Chemikalien sind entsprechend hoch“, wird im Insolvenzantrag angeführt. „Vom Masseverwalter wären noch die offenen Kundenforderungen einzutreiben und das übrige Betriebsvermögen zu verwerten.“

Schulden und Vermögen

Der Materialvorrat hat einen Buchwert in Höhe von 209.000 Euro, die Anzahlungen von Kunden werden mit 1,86 Millionen Euro beziffert, die offenen Forderungen, die Haftungsrücklässe und die Steuerguthaben mit 863.651 Euro. Der Kassastand samt Bankguthaben soll 45.00 Euro betragen.

Die Verbindlichkeiten (Buchwert) werden mit rund 1,871 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 464.600 Euro auf Banken, 422.500 Euro auf Lieferanten und 961.800 Euro auf Abgaben und Steuern.

Zweite Pleite

Die zweite Gesellschaft, die Alutech Tschirk Montage GmbH, wurde von der insolventen Schwesterfirma in die Pleite mitgerissen.

„Im vergangenen Jahr kam es aber aufgrund der Probleme bei der Firma Alutech Tschirk GmbH zu Problemen, die auf uns voll durchschlugen, da wir als einzigen Kunden diese Firma haben“, heißt es im Konkursantrag. „Aufgrund der gleichzeitig angemeldeten Insolvenz der Alutech Tschirk GmbH haben wir keine Aufträge mehr. Wir sind daher überschuldet und zahlungsunfähig.“ Die Summe der Passiva beträgt 153.000 Euro, der Bilanzverlust wird mit 55.600 Euro beziffert.

Bei der Alutech Tschirk GmbH gehen laut AKV und KSV1870 37 Arbeitsplätze verloren, bei der Schwesterfirma 18 Jobs.

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