Millionen-Pleite einer Photovoltaik-Firma

Bitteres Ende eines Familienbetriebes
Die Eigentümer-Familie soll heillos zerstritten sein, die Sanierung des Betriebes platzte nun.

Eigentlich hatte der Familienbetrieb, der sich mit der Produktion und Montage von Photovoltaikmodulen beschäftigt, von seinen Gläubigern eine zweite Chance bekommen. Mitte September 2015 war die Photovoltaik Technik GesmbH mit Sitz in Neudorf bei Staatz, Niederösterreich, ein Konkursverfahren eröffnet worden. Doch Mitte April 2016 haben die Gläubiger einem Sanierungsplan zugestimmt, der Ihnen 20 Prozent Quote innerhalb von zwei Jahren bringen sollte. Die erste Quote-Rate von fünf Prozent wurde aus dem Verkaufserlös der Maschinen und Geschäftseinrichtung finanziert.

Doch daraus wird nach Angaben des Gläubigerschutzverbands Creditreform jetzt nichts. „Trotz Bemühungen des Unternehmens war es nicht möglich, die zweite Quote aufzubringen bzw. an die Gläubiger zu zahlen“, heißt es im neuen Konkurs-Antrag. „Sohin sind sämtliche Bemühungen, das Unternehmen zu sanieren, gescheitert.“

Eigentlich war geplant, mit Hilfe eines Investors den Sanierungsplan zu finanzieren. „Hinsichtlich der Investorenauswahl bzw. Suche soll es zu Differenzen zwischen dem Hauptgesellschafter und dem operativen Geschäftsführer, beide offenbar Familienmitglieder, gekommen sein.

„Die Zerwürfnisse eskalierten derart, dass der Geschäftsführer abberufen wurde und dieser mit den zwei wichtigsten Mitarbeitern im unmittelbaren Nahbereich ein Konkurrenzunternehmen eröffnete“, heißt es im Antrag weiter. Die Eigentümerfamilie soll dann versucht haben, den Betrieb mit einer reduzierten Mannschaft „ wiederum zu aktivieren“. Gegen den ehemaligen Dienstnehmer und Geschäftsführer soll ein arbeitsgerichtliches Verfahren anhängig sein.

Außerdem wird angeführt, dass man mit der Hausbank keine Einigung über die Werthaltigkeit der Betriebsliegenschaft erzielen konnte. Die Hausbank beantragt schlussendlich die Zwangsversteigerung der Betriebsliegenschaft.

„Das Unternehmen soll nicht fortgeführt werden“, sagt Gerhard Weinhofer von Creditreform. „Die Produktion wurde bereits eingestellt.“ Zehn Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen. Die Verbindlichkeiten werden mit 2,81 Millionen Euro beziffert. Die Produktionsanlage für Solarzellen ist an die Förderbank aws Austria Wirtschaftsservice GmbH verpfändet.

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