P & P Metallbau bekommt zweite Chance

Objektbau führte Unternehmen in die Verlustzone
Die Gläubiger haben schon im März 2017 den Sanierungsplan angenommen, die Zahlungsfrist endet im März 2019. Das Sanierungsverfahren ist aufgehoben.

Dieser Artikel wurde am 14. September 2017 aufgrund der neuen Faktenlage aktualisiert, um den Fortbetrieb des betroffenen Unternehmens nicht zu beeinträchtigen.

Erst heuer wurde die Firma unbenannt. So wurde aus der Pilsl & Pilsl Handels GmbH mit Sitz in Kirchschlag bei Linz die P & P Metallbau GmbH. Anfang dezember 2016 ist das Unternehmen in die Insolvenz geschlittert. Laut Claudia Arthofer vom KSV1870 hat der Betrieb um Thomas Pilsl ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Derzeit werden nur noch acht Mitarbeiter beschäftigt. Die Gläubiger haben schon im März 2017 den Sanierungsplan angenommen, die Zahlungsfrist endet am 3. März 2019. Das Sanierungsverfahren ist somit rechtskräftig aufgehoben.

Die Vorgeschichte vom Dezember 2016

Alles begann mit der Firmengründung im Jahr 2004, fünf Jahre später hieß es dann: „Erweiterung des Produktportfolios. Komplette Metallbautechnik in das Programm aufgenommen. Jetzt machen wir alles was mit Stahl, Edelstahl, Alu und Glas zu tun hat.“„Der Aufbau des Unternehmens hat Anlaufverluste mit sich gebracht“, heißt es im Insolvenzantrag aus der Feder der renommierten Linzer Anwaltskanzlei von Wilhelm Deutschmann. „Weiters war das Unternehmen in den Jahren 2007 bis 2013 im Objektgeschäft tätig und musste immer wieder maßgebliche Ausfälle erleiden. Der Preisdruck in diesem Bereich hat sich zunehmend verstärkt.“ Das führte zu Verlusten und es musste sukzessive „ weiteres Fremdkapital aufgenommen werden“. Indes ging die Betriebsleistung in den vergangenen Jahren von 1,293 Millionen Euro auf zuletzt 891.000 Euro zurück. Schließlich wurde die finanzielle Lage so eng, dass die Reißleine gezogen werden musste.

Schulden und Vermögen

Die Verbindlichkeiten werden mit 1,211 Million Euro beziffert, davon entfallen 494.500 Euro auf Banken, 403.000 Euro auf Lieferanten und Leistungen, 221.000 Euro auf Abgabenbehörden und 93.000 Euro auf die Mitarbeiter. Die Bankschulden sind in Höhe von 104.000 Euro besichert.

Die Aktiva haben einen Buchwert in Höhe von 1,127 Millionen Euro, aber bloß einen Liquidationswert in Höhe von 227.000 Euro. Das freie Vermögen beträgt überhaupt nur 93.000 Euro.

Die Zukunft

„Es ist beabsichtigt, das Unternehmen mittels Sanierungsplan zu entschulden“, heißt es weiter. Für die Gläubigerquote müssen 200.000 Euro plus die Verfahrenskosten aufgebracht werden. „Die notwendige Quote soll aus dem operativen Geschäft der nächsten zwei Jahre sowie allenfalls mit Hilfe von dritter Seite aufgestellt werden“, heißt es im Sanierungsantrag. „Aus Sicht des Geschäftsführers ist die Auftragslage gut, sodass die Quote erwirtschaftet werden kann.“

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