Millionen-Pleite des Betreibers des Wiener Tourotel

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Im Mittelpunkt der Insolvenz steht ein 130-Betten-Hotel in der Wiener Mariahilferstraße

Hoffnung alleine reichte offenbar nicht für entsprechende Umsätze aus. Das Tourotel in der Mariahilferstraße 156 in Wien-Rudolfsheim, das von der Da Fino Gastronomie GmbH betrieben wird, umfasst 130 Gästebetten und 120 Restaurant-Sitzplätze – den Schanigarten nicht eingerechnet. Nun ist die Betreiberfirma um Ursula Jöllinger insolvent. Das bestätigt Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform dem KURIER. 14 Dienstnehmer sind von der Pleite betroffen. Der Betrieb soll aber fortgeführt werden.

„Die Da Fino Gastronomie GmbH hat im Jahr 2015 umfangreiche Sanierungsarbeiter an dem Objekt vorgenommen und 1,3 Millionen Euro investiert“, heißt es Insolvenzantrag. „Aufgrund der langwierigen Bauarbeiten hat sich die Eröffnung immer wieder verschoben und der Hotelbetrieb konnte bisher nicht zur Gänze aufgenommen werden.“ Daher blieben die erhofften Umsätze aus und die Liquiditätsplanung konnte nicht umgesetzt werden. „Insbesondere ist die Sparte Seminarangebote nicht richtig angelaufen“, heißt es weiter. „Dazu kamen personelle Probleme und Fluktuationen.“ Der Betreiberin ist es nun nicht mehr möglich, die Fixkosten zu begleichen.

Schulden und Vermögen

Über die Höhe der gesamten Verbindlichkeiten gibt es im Insolvenzdokumenten etwas Verwirrung. Zwar werden Bankschulden in Höhe von 1,1 Millionen Euro angeführt und angeblich offene Forderungen beiGläubigern in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Die Lohnrückstände werden mit 15.600 Euro beziffert. Weitere 10.000 Euro sollen bei der Krankenkasse offen sein. Doch im Vermögensverzeichnis werden die Gesamtverbindlichkeiten nur mit rund einer Million Euro beziffert.

Die Aktiva bestehen aus einem Anlagevermögen mit einem (Buch-) Wert in Höhe von 1,2 Millionen Euro, aus den Investitionen (1,3 Millionen Euro) und aus offenen Forderungen (30.000 Euro) sowie einem Bankguthaben in Höhe von 90.000 Euro. In der Kasse liegen gerade einmal 1500 Euro.

Die Zukunft

Der Sanierungsplan mit einer 20 prozentigen Quote für die 30 Gläubiger soll ausschließlich aus dem Fortbetrieb finanziert werden. Die derzeitigen Umsätze betragen 90.000 bis 100.000 Euro. „Die Auftragslage erhöht sich stetig und ist gut“, heißt es weiter. Die monatlichen Kosten werden mit 83.200 Euro beziffert.

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