Milliarden für neue Kraftwerke

Milliarden für neue Kraftwerke
Bis 2020 will die E-Wirtschaft 16 Milliarden Euro in den Bau von Kraftwerken und Netzen investieren. Wenn man sie lässt.

Laut Berechnungen der Österreichischen Energieagentur, wird der rot-weiß-rote Stromverbrauch, trotz verbesserter Energieeffizienz, in den kommenden Jahrzehnten um ein Sechstel zulegen – der KURIER berichtete vergangenes Wochenende ausführlich.

Wie besagte Elektrizität aufgebracht werden könnte, legte die heimische E-Wirtschaft nun in ihrem "Aktionsplan 2020" dar. Rund acht Milliarden Euro will die Branche bis zum Ende des Jahrzehnts in den Ausbau der Erzeugungskapazitäten stecken. Der Hauptfokus liegt bei der Wasserkraft. Zehn Laufkraftwerke und sechs Speicherkraftwerke sind derzeit in Bau. Die größten Laufkraftwerke sind das Murkraftwerk Kalsdorf und das Salzachkraftwerk Sohlstufe Lehen.

Insgesamt 84 Projekte, vom Wasser über Wind bis zu thermischen Anlagen, will die E-Wirtschaft bis 2020 realisieren.

Darüber hinaus sollen noch weitere acht Milliarden Euro in den Ausbau der Netzinfrastruktur investiert werden. Um die Netze auch "intelligent" zu machen, sprich: die dezentralen Erneuerbaren Energiequellen und die E-Mobilität adäquat ins System einzubauen, kommen laut Interessenverband Oesterreichs Energie noch einmal fünf Milliarden dazu.

Wie notwendig der Ausbau der Netze ist, zeigt einmal mehr eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens Price Waterhouse Coopers: Ohne Investitionen in die Infrastruktur drohen in den kommenden Jahren Blackouts in Europa.

Akzeptanz

Milliarden für neue Kraftwerke

Für die Finanzierung der Bauvorhaben sieht Verbands-Vize und EAG-Chef Leo Windtner keine größeren Probleme. Ungemach droht vielmehr von schleppenden Genehmigungsverfahren, Bürgerprotesten und mangelnder politischer Unterstützung.

Bei einer Diskussionsveranstaltung zum Thema gab sich der Geschäftsführer von Global 2000, Klaus Kastenhofer, aber durchaus zuversichtlich. Über weite Strecken dürfte sich bezüglich der Ausbauvorhaben ein Konsens finden. Aber die Branche müsse auch einsehen, "dass nicht alles möglich sein darf". Realistisch sei, so Windtner, dass zwei Drittel der Projekte auch fertiggestellt werden.

Silvia Angelo von der AK Wien war wichtig zu betonen, dass der Ausbau nicht zulasten der Konsumenten gehen dürfe – auch im Hinblick wachsender Energiearmut.

Wohl eher ein frommer Wunsch. Die Investitionskosten werden früher oder später beim Endkunden landen. Daraus macht auch Verbands-Generalsekretärin Barbara Schmidt kein Hehl: Auf lange Sicht müsse man mit steigenden Energiekosten rechnen.

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