Miba peilt 2020 die Milliarden-Grenze an

Konzern-Chef Franz-Peter Mitterbauer sucht verzweifelt Mitarbeiter.
Qualifizierte Mitarbeiter für Digitalisierung und Lösungen bei E-Mobilität sind Mangelware.

Der oberösterreichische Kfz- und Industrie-Zulieferer Miba hat ehrgeizige Ziele. Bis 2020 soll der Umsatz um rund ein Viertel auf eine Milliarde Euro ansteigen. Im Geschäftsjahr 2016/17 (31. Jänner) übersprang der Umsatz erstmals die 750-Millionen-Euro-Grenze (plus 4,6 Prozent). Der Großteil des Wachstums soll, sagte Miba-Chef Franz-Peter Mitterbauer am Donnerstag, aus den bestehenden Bereichen kommen, ein kleinerer Teil aus Firmenkäufen.

Eine Akquisition könnte es noch im laufenden Geschäftsjahr geben. Am wahrscheinlichsten dürften Zukäufe im noch jungen Geschäftsbereich Elektronik im Hinblick auf Elektromobilität und Digitalisierung sein.

Kein Übernahmekandidat

Miba selbst sieht Mitterbauer nicht als Übernahmekandidaten, jedenfalls hätten "chinesische Investoren noch nicht angefragt". Chinesische Unternehmen kaufen derzeit vor allem Technologiefirmen in Europa. Letzter Deal: Der Verkauf der Starter-Sparte von Bosch.

Zugeknöpft sind Mitterbauer und Finanzvorstand Markus Hofer bei den Gewinnzahlen. Seit sich das Unternehmen Ende 2015 von der Börse zurückgezogen hat, werden keine Gewinnzahlen veröffentlicht. Das Ergebnis (EGT) ist aber höher ausgefallen als im vorigen Geschäftsjahr, 2015/16 hatte Miba 74,3 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet.

Am stärksten gewachsen ist im Vorjahr die Sparte Automotive, die erstmals mehr als 50 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht. 68 Prozent des Umsatzes werden in Europa erzielt, 17 Prozent in den US, 15 Prozent waren es in Asien.

IT- und Daten-Spezialisten fehlen

Deutlich gewachsen ist auch die Belegschaft, weltweit stieg die Zahl der Beschäftigten um 400 auf 5800, in Österreich beschäftigt Miba 2400 Mitarbeiter. Miba kämpft zunehmend mit Personalproblemen. Vor allem fehlen Datenanalysten und IT-Fachleute für die Digitalisierung. Trotz steigender Lehrlingsausbildung fehlt es auch bereits an "normalen" Facharbeitern.

Stark ausgebaut hat Miba in den vergangenen Jahren Forschung und Entwicklung. Die F&E-Quote stieg im Vorjahr auf 4,7 Prozent des Umsatzes.

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