Metaller: ÖVP wischt sechste Urlaubswoche vom Tisch

Vizekanzler und ÖVP-Chef Mitterlehner.
Forderung für jene, die länger als 25 Jahre arbeiten. KV-Verhandlungen starten wie geplant am Montag.

Sonniger Wochenausklang für die Arbeitgeber in der beginnenden Herbstlohnrunde. Die 6. Urlaubswoche für alle, die länger als 25 Jahre arbeiten, kommt vorerst nicht. Nachdem Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) mehrfach ein deutliches Nein deponiert hatte, räumte Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) ob der "Blockade" ein, dass sie derzeit nicht machbar sei. Im Regen stehen nun die Arbeitnehmervertreter, die noch am Dienstag in einer Betriebsrätekonferenz mit rund 2.000 Teilnehmern sich unter anderem lautstark für die 6. Urlaubswoche für alle ausgesprochen haben. Sie steht derzeit nur Dienstnehmern zu, die 25 Jahre bei der gleichen Firma arbeiteten - und Beschäftigten im öffentlichen Dienst ab 43 Jahren.

Auslöser der hitzigen Diskussion der vergangenen Tage war der Fachverband der Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI). Er hatte noch vor der ersten Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag 2016 die Gespräche unterbrochen, weil er von der Regierung Klarheit wollte, wie es nun mit der 6. Urlaubswoche weiter geht. Die Arbeitnehmervertreter - die Produktionsgewerkschaft Pro-Ge und die Gewerkschaft der Privatangestellten GPA - schäumten ob der Unterbrechung und drohten mit einem Arbeitskampf, sollten die Arbeitgeber nicht wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren.

Die Drohung lief nun ins Leere, denn nachdem sich die Arbeitgeberseite bei der 6. Urlaubswoche durchgesetzt hatte, sah sie auch keinen Anlass mehr, den Gesprächen fern zu bleiben. Am Montag um 11:00 Uhr startet nun planmäßig die erste KV-Runde mit dem FMMI. Im Vorjahr gab es ein Gehaltsplus von 2,1 Prozent, für heuer liegt noch keine Forderung am Tisch. Die Gewerkschaftskollegen in Deutschland haben ihrerseits heute ihre Forderung bekannt gegeben: Sie wollen fünf Prozent mehr im Börsel. Die Regierung schiebt seit Monaten einen angekündigten Arbeitsmarktgipfel vor sich her, einen Termin gibt es bis dato nicht. Aus involvierten Kreisen ist zu hören, dass zwar ein öffentlichkeitswirksamer Termin vor der Wien-Wahl am Sonntag in einer Woche (11. Oktober) anvisiert gewesen sei, aber mangels Gemeinsamkeiten nicht konkretisiert wurde.

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