Meinl schlittert in Prag in den Konkurs und sperrt zu

Meinl schlittert in Prag in den Konkurs und sperrt zu
Im ersten Halbjahr fuhr das Delikatessen-Geschäft 2,3 Millionen Euro Verlust ein.

Das Delikatessen-Geschäft und Restaurant Julius Meinl in Prag – das wie das Wiener Stammhaus ebenfalls an der noblen Adresse Graben residiert – ist pleite. Wenige Tage nach der Entscheidung, dass der Standort geschlossen wird, eröffnete das Prager Stadtgericht den Konkurs über das Unternehmen.

Der Gourmet-Tempel, der erst im Dezember 2013 eröffnet worden war, lief von Anfang an nicht wirklich gut. Herbert Vlasaty, Chef von Meinl am Graben: "Unsere Strategie ist leider Gottes nicht so aufgegangen, wie wir das wollten." Meinl genieße in Prag nicht so eine Bekanntheit wie in Wien. Außerdem sei die Innenstadtlage "wohl doch nicht so ideal" gewesen. Das Delikatessenrestaurant und -geschäft hatte daher wegen mangelndem Kundeninteresse die Schließung angekündigt.

Wien funktioniert

Die Zahlen zeigten das Problem recht deutlich: Meinl fuhr im ersten Halbjahr 2014 einen Verlust von 63,5 Mio. tschechischen Kronen (aktuell 2,3 Mio. €) ein und häufte fast 5 Millionen Euro Schulden an. "Überraschenderweise gut" dagegen läuft laut Vlasaty trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes das Geschäft in Wien.

Die Handelskette Julius Meinl betrieb früher 88 Supermärkte in Tschechien. 2005 zog sich das Unternehmen aber völlig vom tschechischen Markt zurück und verkaufte die Geschäfte an die niederländische Supermarktkette Ahold.

Kommentare