Meinl Kaffee expandiert im Mittleren Osten

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Bis 2025 will Meinl Gastro-Weltmarke werden, hippe Cafés als wichtige Zielgruppe. Zwei neue Produkte sollen Umsatz ankurbeln.

Wiens Kaffeehauskultur ist weithin bekannt - und soll noch globaler werden: Julius Meinl Kaffee will bis zum Jahr 2025 eine Weltmarke in der Gastronomie und Hotellerie werden. Gelingen soll das mit einer Expansion im Mittleren Osten, in Asien und den USA. Im April hat der Kaffeeröster eine eigene Niederlassung in Dubai mit 25 Mitarbeitern eröffnet. "Wir sehen Dubai als Sprungbrett in den Mittleren Osten", sagte Meinl-Kaffee-Finanzvorstand Arno Götz zur APA.

Nach eigenen Angaben ist Meinl in Dubai bereits seit 2014 Kaffee-Marktführer in Hotels, Restaurants und Cafés. In der größten Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) beliefert Meinl unter anderem die Hilton Gruppe und die Jumeirah Group sowie die Hotelketten Sheraton und Ritz.

"Dritte Kaffeerevolution"

Um weltweit eine breite Kundenschicht anzusprechen, setzt Meinl-Kaffee-Chef Marcel Löffler auf eine Verbindung der Wiener Kaffeehauskultur mit der "dritten Kaffeerevolution". Bei der "Third Wave" wird vor allem Wert auf die Herkunft des Kaffees, Röstung und Zubereitungsmethoden gelegt. Meinl bietet unter anderem speziellen Kaffee für Pressstempelkannen (French Press), Filterkannen und "Cold Brew" an. Auch Mikroröstungen mit genauer Herkunftskennzeichnung hat man im Sortiment. Die "Third Wave" sei kein Trend, sondern eine große Bewegung, glaubt Löffler. Beispielsweise erfreue sich der kalt gebraute Kaffee ("Cold Brew") in hippen Cafés weltweit wachsender Beliebtheit.

Zehn Prozent mehr Umsatz

Trotz politischer Unsicherheit in vielen Weltregionen ist das Geschäft für den Wiener Traditions-Kaffeeröster im Jahr 2016 gut gelaufen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Jahr davor um 10,3 Prozent auf 160 Mio. Euro.

In Österreich blieb der Umsatz in Hotels, Restaurants und Cafés und im Einzelhandel stabil bei 40,5 Mio. Euro. Ein kleiner, stetig wachsender Bereich ist das Tee-Sortiment: Im Jahr 2016 lag der Tee-Umsatz von Meinl bei 5,8 Mio. Euro.

Nespresso-kompatible Kapseln

Mit zwei Produktneuheiten erhofft sich Meinl Kaffee bei Gastronomen und Endkonsumenten in den kommenden Jahren ein deutliches Umsatzplus: Mit dem im Vorjahr eingeführten "1862 PREMIUM" will man Geschäftskunden mittels innovativer Kaffeezubereitung enger an sich binden. Seit vergangenem November bietet Meinl auch ein Nespresso-kompatibles Kapsel-System österreichweit im Lebensmittelhandel an. Seit 2014 gibt es die Inspresso-Kapseln von Meinl bereits in der Gastronomie und Hotellerie.

Vermarktung in mehr als 70 Ländern

Meinl Kaffee beschäftigt 750 Mitarbeiter weltweit, davon etwa ein Fünftel in Österreich. Der Kaffeeröster zählt in mehr als 40 Ländern zu den führenden Premium-Kaffeemarken und wird in mehr als 70 Ländern vermarktet. Der Kaffee für die rund 40.000 Geschäftskunden und für den Einzelhandel wird in Wien und Vicenza (Italien) geröstet.

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