Mega-Mine in Mongolei: 4,4 Mrd. Dollar für Abbau unter Tage

Oyu Tolgoi in der Mongolei.
Bis dato reiner Tagebau in Oyu Tolgoi. Nun will Konzern Rio Tinto unter die Erde nach Gold und Kupfer graben.

In der umstrittenen Riesen-Mine Oyu Tolgoi in der Mongolei kann die nächste Abbauphase für Gold und Kupfer beginnen. Die Projektgesellschaft unterzeichnete am Dienstag in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator eine Finanzierungsvereinbarung über 4,4 Mrd. Dollar (4,01 Mrd. Euro) mit internationalen Finanzdienstleistern und 15 Geschäftsbanken, wie der Mutterkonzern Rio Tinto bekannt gab.

Damit können die Metalle nach einer reinen Tagebau-Phase nun auch unter Tage gefördert werden, wo laut Rio Tinto 80 Prozent der auszubeutenden Vorkommen liegen.

Mega-Mine in Mongolei: 4,4 Mrd. Dollar für Abbau unter Tage
Mongolian workers are seen at 551 meters below the surface of the earth while sinking an exploration shaft at the Oyu Tolgoi copper-gold project in southern Mongolia's Khanbogd soum in this October 21, 2006 file picture. To match Special Report DUTCH-MONGOLIA/TAX REUTERS/Luke Distelhorst/Files (MONGOLIA - Tags: POLITICS BUSINESS)

Widerstand mehrt sich

Das Projekt ist in der Mongolei umstritten. Die Ausbeutung der enormen Rohstoffvorkommen durch ausländische Unternehmen hat in dem sehr dünn besiedelten Land für enorme Wachstumsraten gesorgt. Inzwischen mehren sich aber die Stimmen, die die große Rolle der ausländischen Firmen in Frage stellen.

Das Oyu-Tolgoi-Projekt stand im Zentrum des Streits, wodurch der geplante Start der zweiten Phase der Mine verzögert wurde. In diesem Jahr schließlich erzielten Rio Tinto und die mongolische Regierung eine Einigung. Rio Tinto hält über eine Tochter 66 Prozent an der Gesellschaft, Ulan Bator den Rest. Die Mine Oyu Tolgoi hat seit Förderbeginn im Jahr 2013 etwa 1,5 Mio. Tonnen Kupferkonzentrat produziert.

Mega-Mine in Mongolei: 4,4 Mrd. Dollar für Abbau unter Tage
Mining trucks are seen at the Oyu Tolgoi mine in Mongolia's South Gobi region June 23, 2012. Resurgent nationalism in mineral-rich Mongolia, which will vote for a new government this week, will irk foreign investors, but it is unlikely to wreck sentiment, with politicians still desperate to keep the dollars flowing in. Foreign investment in Mongolia's much coveted mines like the $7 billion Oyu Tolgoi copper project helped expand the economy at the fastest pace in all of Asia last year. But many of the country's 3 million voters say the bulk of the nation's nouveau wealth still lies in the hands of the political elite. Picture taken June 23, 2012. REUTERS/David Stanway (MONGOLIA - Tags: ENVIRONMENT ELECTIONS POLITICS BUSINESS EMPLOYMENT COMMODITIES)

Land, reich an Rohstoffen

In der Mongolei mit ihren nur drei Millionen Einwohnern gibt es riesige Rohstoffvorkommen, deren Ausbeutung maßgeblich den Wirtschaftsboom der vergangenen Jahre angeschoben hat. Im Jahr 2011 verzeichnete das Land ein Wirtschaftswachstum von 17,5 Prozent. Inzwischen sind die Wachstumsraten angesichts des Streits über die ausländischen Rohstoffförderer und auch wegen des weltweiten Preisverfalls deutlich zurückgegangen. Trotz des Booms leben weiterhin viele Menschen in Armut; auch werden negative Auswirkungen der zahlreichen Förderprojekte auf die Umwelt befürchtet.

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