Mega-Fusion in der Brillenbranche

Mega-Fusion in der Brillenbranche
Der weltgrößte Brillenhersteller Luxottica, der auch Ray Ban produziert, fusioniert mit Essilor aus Frankreich.

Der italienische Brillenhersteller Luxottica und der französische Brillenglasproduzent Essilor haben sich auf eine Fusion im Volumen von etwa 46 Mrd. Euro geeinigt. Der gemeinsame Umsatz werde 15 Mrd. Euro betragen und von mehr als 140.000 Mitarbeitern in über 150 Ländern erwirtschaftet werden, teilten beide Firmen am Montag mit.

Der weltgrößte Brillenhersteller Luxottica produziert unter anderem die Marke Ray-Ban und Brillenfassungen für Luxusmarken wie Armani, Chanel oder Prada.

Die Delfin-Holding von Luxotticas Gründer Leonardo Del Vecchio solle im Zuge der Transaktion je Luxottica-Anteil 0,461 Essilor-Aktien erhalten. "Die Hochzeit zwischen zwei Schüsselunternehmen in ihren Branchen wird dem Markt, den Angestellten und insbesondere all unseren Kunden große Vorteile bringen", erklärte Del Vecchio.

Chef soll Del Vecchio werden. Die von ihm kontrollierte Holding Delfin werde nach dem Zusammenschluss zwischen 31 und 38 Prozent der Anteile des neuen Konzerns halten, hieß es . Delfin kontrolliert über 60 Prozent der Aktien des italienischen Unternehmens, das an der Börse derzeit knapp 24 Mrd. Euro wert ist. Essilors Börsenwert ist in den vergangenen Monaten vor allem wegen einiger Probleme in den USA um fast ein Fünftel auf 22 Mrd. Euro gefallen.

Börse reagiert mit Kursplus

Das Bekanntwerden der Fusion hat dem französischen Brillenglas-Hersteller Essilor am Montag allerdings den größten Kurssprung der Firmengeschichte beschert. Essilor-Aktien stiegen in Paris zeitweise um knapp 19 Prozent auf 121,15 Euro. In Mailand steuerte Luxottica mit einem Kursplus von 15 Prozent auf 56,90 Euro auf den größten Tagesgewinn seit etwa 17 Jahren zu.

Analysten hoben den Daumen für die rund 46 Milliarden Euro schwere Fusion der beiden Konzerne. "Dadurch wird ein Gigant in der Augenoptik entstehen, der von der Herstellung bis zum Verkauf von Brillengläsern und -gestellen alles anbietet", erklärte David Cerdan vom Broker Kepler Cheuvreux. Durch den Zusammenschluss könnten die Firmen Synergien von 400 bis 600 Mio. Euro erzielen. Für Essilor hob er das Kursziel auf 140 (zuvor: 125) Euro an, Luxottica stufte er auf "buy" von "reduce" nach oben und hob das Kursziel auf 56 (44) Euro.

Angesichts der Marktgröße der beiden Konzerne befürchten Experten aber auch Kartellprobleme. Die Firmen hätten weltweit gesehen bereits eine dominante Marktpräsenz, betonte Chris Cooper von der Investmentbank Jefferies. Essilor habe im Markt der Brillenglas-Hersteller einen Anteil von rund 40 Prozent und Luxottica sei der weltweit größte Brillen-Vertriebskonzern.

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