Match gegen Finanz bis zum Höchstgericht

Die Anlageaffäre um die frühere Immobilien-Holding Meinl European Land (MEL) hat sich für die Meinl Bank zu einem Albtraum ausgeweitet. Die Privatbank um Peter Weinzierl kämpft mittlerweile an drei Fronten: gegen Tausende Anleger, die per Gericht Zigmillionen Euro Schadenersatz fordern, gegen die Staatsanwaltschaft Wien, die Meinl des Anlagebetrugs verdächtigt, und gegen die Finanzbehörden, die das Offshore-Firmennetzwerk der Meinl Bank der österreichischen Steuerpflicht unterstellen.

Laut Finanz soll u. a. die Managementgesellschaft der Meinl European Land zwar ihren Sitz auf der britischen Kanalinsel Jersey gehabt haben, tatsächlich sollen aber die Entscheidungen in Wien, sprich in der Meinl Bank, gefallen sein.

Neuer Ärger droht

Am Ende des Tages könnte die Meinl Bank für ihr "Jersey-Netzwerk" somit bis zu 60 Millionen Euro Steuer in Österreich nachzahlen müssen. Doch so weit ist es noch nicht. Laut Meinl Bank liegt bisher nur ein Steuerbescheid für das Jahr 2003 über 550.000 Euro vor. "Wir haben dagegen beim Bundesfinanzgericht Beschwerde eingelegt", sagt Sprecher Thomas Huemer zum KURIER. "Wir werden sämtliche rechtlichen Instanzen bis hin zum Verwaltungsgerichtshof durchfechten." Die Bank beharrt darauf, dass die geschäftlichen Aktivitäten ausschließlich auf Jersey ausgeübt wurden. Doch auf sie könnte weitere Ärger mit der Finanz zukommen. Fritz Kleiner, früher auch Gutachter im Meinl-Strafverfahren, hat die Staatsanwaltschaft schon im Oktober 2011 informiert, dass auch die involvierten Meinl-Karibik-Gesellschaften Somal und Thsela womöglich in Österreich steuerpflichtig sind. Kleiner: "Es ist nicht auszuschließen, dass deren Leitung aus Österreich heraus erfolgte."