Marktmissbrauch: McDonald's weist alle Vorwürfe zurück

Marktmissbrauch: McDonald's weist alle Vorwürfe zurück
Der Fast-Food-Kette wird vorgeworfen, Produkte in ihren eigenen Filialen billiger anzubieten als es den Franchise-Nehmern gestattet ist.

Die Fast-Food-Kette McDonald's wehrt sich in Deutschland gegen den Vorwurf, ihren Lizenznehmern Preise vorzugeben. "Als selbstständige Unternehmer legen unsere Franchisenehmer die Preise in den von ihnen betriebenen Restaurants selbstständig fest", teilte das Unternehmen am Mittwoch in München mit. Damit reagierte das Unternehmen auf Beschwerden in mehreren europäischen Ländern.

In Deutschland hat die Anwaltskanzlei SKW Schwarz eine solche Beschwerde beim deutschen Bundeskartellamt eingereicht. Das bestätigten ein Sprecher der Behörde und der zuständige Rechtsanwalt Sebastian von Wallwitz der Deutschen Presse-Agentur. Wer hinter der Beschwerde steht, wollte von Wallwitz nicht sagen.

McDonald's wird darin vorgeworfen, die Produkte in eigenen Restaurants billiger anzubieten als in den Franchisefilialen. Dies gehe aus statistischen Auswertungen hervor, sagte der Rechtsanwalt. Hintergrund sei auch die Kopplung von Mietverträgen an die Lizenzverträge, so dass die Franchisenehmer die Miethöhen an die Kunden weiterreichen müssten.

Auch in Italien und Frankreich gebe es entsprechende Beschwerden mehrerer Organisationen, sagte er weiter. Ein Sprecher der französischen Wettbewerbsbehörde bestätigte am Mittwoch den Eingang einer Klage, wollte sich aber nicht näher äußern. Grundsätzlich werde in solchen Fällen zunächst die Zulässigkeit geprüft.

Der Deutsche Franchise-Verband zweifelte am Vorwurf der Beschwerde. Verbandsgeschäftsführer Torben Brodersen nannte die Vorwürfe "nebulös" und erklärte: "Ein professionelles, faires und partnerschaftliches Franchise-System, wie das bei McDonald's der Fall ist, wird so eine Strategie niemals fahren." Es seien auch keine entsprechenden Auseinandersetzungen zwischen der Schnellrestaurantkette und ihren Lizenznehmern bekannt.

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