Marktforschung hat ein Imageproblem

Die Vertrauenswürdigkeit marktforscherischer Daten leidet zusehends.
Jeder Fünfte sieht die Branche skeptisch. Digitalisierung schreitet voran.

Die Markt- und Meinungsbranche in Österreich hat ein Imageproblem. In einer von Telemark Marketing und Marketagent.com durchgeführten Studie gibt jeder fünfte Befragte an, eine negative Wahrnehmung gegenüber der Branche zu haben. In Sachen Image erhalten die Demoskopen nur die Schulnote 3. Repräsentativ befragt wurden Österreicher, die schon einmal an einer Umfrage teilgenommen haben.

Robert Sobotka, Geschäftsführer von Telemark Marketing, sieht im Ergebnis einen klaren Auftrag an seine Branche. „Hier gilt es, in der Kommunikation nach außen anzusetzen, um die Vertrauenswürdigkeit als auch Bedeutsamkeit marktforscherischer Daten besser und stärker zu vermitteln."

Digitalisierung

Weiter auf dem Vormarsch ist in der Branche die Digitalisierung. 2014 wurde laut Erhebung von Marketagent.com weltweit rund jedes Vierte Interview online durchgeführt. In Deutschland liege die Anzahl der Online-Interviews mit 36 Prozent (2013) bereits gleichauf mit den telefonischen Interviews.

Die Ausgaben für Markt- und Meinungsforschung sind in Österreich verglichen mit anderen Ländern gering. So geben Unternehmen nur 3,7 Prozent der Marketingausgaben für Marktforschung aus. Damit liegt Österreich klar abgeschlagen hinter Großbritannien (20 Prozent), Frankreich (16,1 Prozent) und Deutschland (13,9 Prozejnt). „Für Großkonzerne ist der österreichische Markt oft zu klein und unbedeutend bzw. gut mit dem deutschen vergleichbar, weshalb aus Kostengründen die deutschen Daten auf den Austro-Markt umgelegt werden“, erläutert Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com.

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