Managerwechsel machen Sanierungen zum Erfolg

Managerwechsel machen Sanierungen zum Erfolg
Außergerichtlicher Weg bei Insolvenz: Bis zu 61 Prozent bleiben dabei vom Unternehmen übrig.

Gerät in Österreich ein Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten, dann führt der Weg in der Regel zum Insolvenzrichter. "Dabei bleiben keine zehn Prozent der lebensfähigen Unternehmen übrig", sagt Stefan Mayr, Professor der Johannes Kepler Uni Linz. Bei einer außergerichtlichen Sanierung seien es hingegen 61 Prozent, kommt er in einer Studie im Auftrag heimischer Banken zum Schluss.

Neukredite sind besser

Das liege vor allem daran, dass außergerichtlich im Schnitt 560 Tage Zeit für eine Sanierung bleibe, wie Mayr anhand von 961 Fällen errechnet hat. Bei der gerichtlichen Sanierung seien es nur 254 Tage. "So werden die Verfahrenskosten gering gehalten", sagt Mayr. Zudem sei im Gerichtsverfahren die Liquidität rasch aufgebraucht.

Ein Verkauf von Vermö-gen ist laut Mayr kein geeignetes Sanierungsmittel, ein Wechsel im Management jedoch "einer der zentralen Erfolgsfaktoren". In 42 Prozent der Fälle brachte das die Wende zum Erfolg. Größte Chancen bei einer außergerichtlichen Sanierung hätten innovative Unternehmen (77 Prozent Erfolg) sowie jene, die unter den Augen der Öffentlichkeit stattfinden. Bedeutend seien weiters finanzielle Beiträge der Gesellschafter sowie von den involvierten Banken zur Aufrechterhaltung der Liquidität. "Neukredite sind daher besser als ein Schuldenverzicht", so Mayr.

Eine generelle Einschränkung des Erfolgs von außergerichtlichen Sanierungen gebe es bei kleinen Unternehmen mit weniger als zehn Mio. Euro Jahresumsatz. Hier fehle es an dauerhaften Strukturen.

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