Makler wehren sich gegen Grüne

Von der Annonce bis zur Schlüsselübergabe – die Aufgaben der Makler sind vielfältig.
Zugespitzte Formulierung zu Gesetzesvorschlag bringt Branche in Rage.

Oft sind die Grünen Auslöser für Wutpostings aus dem rechten Eck. Dieses Mal aber kommt die verärgerte Reaktion von einer ganzen Wirtschaftsbranche. Ein Posting von Grünen-Chefin Eva Glawischnig auf der Facebook-Seite der Grünen im Rahmen eines Vorschlags zur Mietrechtsreform erzürnt die Makler heftig. "Warum soll man Maklerprovision für eine Wohnung zahlen, die man selbst im Netz gefunden hat? Wo war die Leistung?", wird Glawischnig zitiert. Die Reaktionen der Poster sind überwiegend negativ. Und auch die Branche versteht die grüne Welt nicht mehr.

Makler wehren sich gegen Grüne

"Ich entnehme dem Posting, dass es große Informationsdefizite gibt, was Makler leisten", sagt Michael Pisecky, Fachgruppenobmann der Wiener Immobilientreuhänder. "Offensichtlich hat sich niemand Gedanken darüber gemacht, wer die Daten und Fakten aufbereitet und die Immobilie so gut wie möglich mit Bildern und Lageplänen ins Netz stellt." Vom Gesetz her seien Makler dazu verpflichtet, Interessenten zu finden, eben auch über Inserate. Mit der Werbung sei nur die Hälfte der Arbeit getan. "Die zweite Hälfte besteht aus Anfragen der Interessenten beantworten, Besichtigungen organisieren, den Mietvertrag ausarbeiten und die Wohnung übergeben. "Unsere Leistung ist wirklich umfangreich", so Pisecky.

Für eine Wohnung würden im Durchschnitt 16 Arbeitsstunden anfallen, was einen Eigenaufwand von 1500 bis 1600 Euro ergebe. Es komme aber nur bei zwei von drei Objekten zum Abschluss. Die Provision macht bei Mietwohnungen abhängig von einer Befristung ein bis zwei Monatsmieten aus.

Deutschland

Die Grünen schlagen vor, dass wie in Deutschland die Vermieter die Kosten tragen. "Der Markt ist dort um die Hälfte eingebrochen", so Pisecky. Denn Vermieter würden dann gleich selbst auf Suche nach Interessenten gehen.Deutschland"Die Makler haben in Deutschland noch genügend zu tun", sagt Grünen-Bautensprecherin Gabi Moser. Natürlich würden Vermieter gleich selbst im Web Inserate schalten, aber das Internet habe in vielen Branchen Folgeerscheinungen, die nicht positiv für den Arbeitsmarkt seien. Moser fordert zudem die Aufhebung der Gebühr für Mietverträge. "Das stammt aus der Kaiserzeit, als Beamte die Verträge erstellt haben." Die Aussage Glawischnigs auf Facebook verteidigt sie. "In sozialen Medien muss man verknappt auf den Punkt kommen."

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