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Lufthansa lagert IT-Sparte aus
Die Rechenzentren der AUA-Mutter sollen an IBM in die USA verkauft werden.
Die AUA-Mutter Lufthansa will ihre Rechenzentren an IBM verkaufen und ihre IT-Sparte Lufthansa Systems auflösen. Die Rechenzentren mit derzeit rund 1400 Mitarbeitern würden künftig von dem IT-Konzern aus den USA betrieben, teilte Europas größte Fluggesellschaft am Mittwoch mit. Die übrigen 2800 Mitarbeiter der Lufthansa Systems AG sollen künftig in zwei eigenständigen Unternehmen innerhalb des Konzerns ihre Aufgaben erfüllen.
Kosten-Senkung
Für die Rechenzentren will die Lufthansa mit IBM einen Service-Vertrag über sieben Jahre schließen und damit jährlich im Schnitt rund 70 Millionen Euro einsparen. „Die Zusammenarbeit mit einem global agierenden und erfolgreichen IT-Konzern wie IBM stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Konzernunternehmen sowie der Lufthansa Group insgesamt“, sagte Lufthansa-Finanzvorstand Simone Menne, die auch dem Aufsichtsrat der Lufthansa Systems AG vorsitzt. Das werde die Kosten unmittelbar senken und den Zugriff auf neueste IT-Technologien sichern.
Nach dem aktuellen Verhandlungsstand wolle IBM alle rund 1400 Mitarbeiter des Geschäftsbereichs Infrastruktur übernehmen. Die Standorte Kelsterbach und Budapest sollen erhalten bleiben. Zudem habe IBM zugesagt, auch alle anderen Arbeitsplätze an den übrigen Standorten zu erhalten.
Der Umbau drückt allerdings auf den Gewinn: Eine Belastung von rund 240 Millionen Euro vor Steuern werde im laufenden Jahr das Nettoergebnis belasten, nicht aber den operativen Gewinn, hieß es. Den Verkauf der Sparte will die Lufthansa Ende März 2015 abschließen. Der Aufsichtsrat muss dem Plan noch zustimmen.
Streik-Ende
An anderer Front ist bei der Lufthansa wieder verhältnismäßige Ruhe eingekehrt: Nach dem Ende des Pilotenstreiks will die AUA-Mutter am Mittwoch wieder fast alle Verbindungen anbieten. Die Lage werde sich ganz schnell normalisieren, die allermeisten Flüge fänden statt, sagte ein Lufthansa-Sprecher.
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