Lufthansa erwartet deutlich weniger Gewinn
Nur wenige Wochen nach dem Abgang ihres früheren Chefs Christoph Franz hat die Lufthansa ihre Gewinnziele gekappt. Für dieses und das kommende Jahr wurden die Prognosen in einer Mitteilung an die Börse vom Mittwoch deutlich zurückgenommen. Danach werde der operative Gewinn im Geschäftsjahr 2014 nur rund eine Milliarde Euro betragen. Bisher waren 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro angekündigt worden.
Pilotenstreik als Kostenbelastung
Die Risiken auf der Umsatzseite hätten sich leider realisiert, erklärte Finanzchefin Simone Menne. Die Erlöse seien sowohl im Passagier- als auch im Frachtgeschäft hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Zudem hätten Streiks und die Abwertung des venezolanischen Bolivars die Zahlen belastet.
Flugstreichungen: AUA nicht betroffen
Die österreichische Tochter Austrian Airlines (AUA) sei von den Flugstreichungen der Lufthansa "aus heutiger Sicht" nicht betroffen, so AUA-Sprecher Peter Thier am Mittwoch. Für Mai meldet die AUA 4,2 Prozent mehr Passagiere. "Wir haben bereits im vorigen Winter unsere Kapazitäten angepasst und planen derzeit keine weiteren Maßnahmen", sagte Thier.
Gewinnwarnung
Der Lufthansa-Konzern hat für das laufende und das kommende Jahr eine Gewinnwarnung für sein Kerngeschäft herausgegeben. Statt der bisher vorhergesagten 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro werde für 2014 nun ein operatives Ergebnis von rund einer Milliarde Euro erwartet, teilte die Lufthansa am Mittwoch in Frankfurt am Main mit. Für 2015 senkte der Dax-Konzern seine Erwartung für das Ergebnis im Kerngeschäft von 2,65 Milliarden Euro auf zwei Milliarden Euro.
Das für 2015 von Christoph Franz mit dem Ende des Sparprogramms "Score" ausgerufene Ziel eines operativen Gewinns von 2,65 Milliarden Euro sei nicht mehr erreichbar, teilte der Vorstand mit. Als neues Ziel bei stabilen Rahmenbedingungen wurden zwei Milliarden Euro genannt.
Nach Bekanntgabe der Gewinnwarnung gab die Lufthansa-Aktie an der Frankfurter Börse deutlich nach.
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