Lehman-Pleite ist für Gläubiger ein gutes Geschäft

Von den Zahlungen profitieren vor allem Hedgefonds und andere Finanzinvestoren.

Auch ganz ohne Staatshaftung müssen Gläubiger nach einer Bankenpleite auf nichts verzichten. Die britischen und deutschen Geldgeber der spektakulär untergegangenen US-Investmentbank Lehman Brothers bekommen ihr verborgtes Kapital vollständig zurück. Der für Lehman Europa als Insolvenzverwalter eingesetzte Wirtschaftsprüfer PwC kündigte eine Rückzahlungsquote von 100 Prozent an und schüttet rund 40 Mrd. Pfund (48 Mrd. Euro) aus.

Von den Zahlungen profitieren vor allem Hedgefonds und andere Finanzinvestoren, die die Verbindlichkeiten teils mit großen Abschlägen aufgekauft hatten und nun zum Teil mit dreistelligen Millionengewinnen rechnen können. Die Abwicklung der Londoner Lehman-Tochter gilt als die komplexeste des weltumspannenden Insolvenzverfahrens, weil über London zahlreiche Handels- und Investmentgeschäfte liefen. Auslöser für die Lehman-Pleite war nicht eine Unterkapitalisierung der Investmentbank, sondern die Tatsache, dass dieses Vermögen nicht rasch genug zu Geld gemacht werden konnte, um den Forderungen der Gläubiger nachzukommen.

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