Legendäres Wiener Beisl „Gustl Bauer“ ist pleite

Wiener Gasthaus ist zum zweiten Mal pleite
Ehemaliges Stammlokal von namhaften Stadt-Politikern ist zum zweiten Mal insolvent.

Um das bekannte Wiener Gasthaus „Gustl Bauer“ ranken sich viele Legenden. So war es viele Jahre lang täglicher Treffpunkt prominenter Politiker. Für manche, wie den früheren Bürgermeister Helmut Zilk, war das Lokal zwischen dem Judenplatz und dem "Hof" eine Art öffentliches Wohnzimmer. Doch viele prominente Stammgäste sind längst verstorben, der Zenit des Gasthauses ist lange schon vorbei. Nun musste Kurt Weber, der Betreiber des Lokals, erneut vor den Konkursrichter treten.

Bereits im Jahr 2013 war der Wirt in die Insolvenz geschlittert. Er bot den Gläubigern 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren im Rahmen eines Sanierungsverfahrens an. Am 30. Juni 2015 hat Weber laut Creditreform die letzte Insolvenzrate leisten müssen. "An unsere Gläubiger hat er alles gezahlt", sagt Creditreform-Experte Gerhard Weinhofer zum KURIER.

Fortführung geplant

Nun ist sein nicht protokolliertes Einzelunternehmen erneut zahlungsunfähig. Ursache sollen Mietzins-Rückstände sein. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände AKV und Creditreform dem KURIER. Das Konkursverfahren wurde bereits eröffnet. „Die Insolvenzursachen sowie die aktuellen Vermögensverhältnisse müssen im Zuge des Verfahrens erst überprüft werden“, heißt es dazu vom AKV. „Gemäß der vorgelegten Gläubigerliste sind von diesem Insolvenzverfahren zwölf Gläubiger mit noch festzustellenden Gesamtverbindlichkeiten betroffen. Derzeit sind laut Angaben des Schuldners sechs Dienstnehmer beschäftigt.“ "Es ist eine Fortführung geplant", weiß Gerhard Weinhofer. "Und auch erneut ein Sanierungsplan."

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