Nikkei stürzte um über 1000 Punkte ab
Dramatischer Einbruch an der Börse in Tokio: Der Nikkei-Index für 225 führende Werte stürzte am Donnerstag um mehr als 1000 Punkte in den Keller. Zum Handelsende notierte das Börsenbarometer einen massiven Abschlag von 1143,28 Punkten oder 7,32 Prozent beim Stand von 14.483,98 Punkten.
Zuvor war der chinesische Einkaufsmanager-Index der britischen Bank HSBC Holdings unerwartet stark abgesackt. Die dadurch ausgelösten Kursverluste an asiatischen Märkten rissen auch die Leitbörse in Tokio herab. Hinzu kommt die jüngste Volatilität am Anleihe-Markt.
Fragil
Erst gestern verkündete Japans Notenbank, man werde den Geldhahn weit offen lassen und sehe erste Erfolge ihrer ultralockeren Politik. Die Aussichten für die Wirtschaft schätzen die Währungshüter inzwischen günstiger ein. Die Konjunktur habe "angefangen, in Schwung zu kommen", teilte die Bank von Japan am Mittwoch nach der Entscheidung über ihren geldpolitischen Kurs mit. Im Kampf gegen die Deflation wollen die Notenbanker in Tokio die Geldbasis jährlich um umgerechnet rund 495 bis 577 Mrd. Euro (60 bis 70 Billionen Yen) aufstocken und in den kommenden knapp zwei Jahren insgesamt umgerechnet 1,1 Billionen Euro in die Wirtschaft pumpen. Ziel der Währungshüter ist es, den Preisverfall hinter sich zu lassen und in den nächsten zwei Jahren eine Teuerungsrate von zwei Prozent zu erreichen. Experten gehen aber davon aus, dass sie dafür deutlich länger brauchen.
Analysten und Beobachter rechnen damit, dass die Geldpolitik noch bis zu fünf Jahre locker bleiben wird.
Kein Allheilmittel
Die japanischen Ausfuhren legten im April zwar um 3,8 Prozent verglichen mit dem Vorjahr zu und damit stärker als im Vormonat, wie das Finanzministerium mitteilte. Analysten hatten jedoch auf einen deutlich stärkeren Anstieg gesetzt. Andererseits muss Japan nach der Atomkatastrophe von Fukushima deutlich mehr Energie importieren. Die Einfuhren schnellten überraschend stark um 9,4 Prozent in die Höhe.
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