Küchengeräte: WMF geht von der Börse

WMF stellt unter anderem hochwertige Bestecke her.
Neben US-Finanzinvestor KKR ist österreichische Fiba zweitgrößter Aktionär.

Das börsennotierte deutsche Traditionsunternehmen WMF mit Sitz in Geislingen, Hersteller von Bestecken, Kochtöpfen und Kaffeemaschinen, gehört nun mehrheitlich zwei Finanzinvestoren. Der US-amerikanische Finanzinvestor KKR hat den Erwerb von weiteren WMF-Vorzugsaktien erfolgreich über die Bühne gebracht. Der zweitgrößte WMF-Großaktionär ist die österreichischen Beteiligungsgesellschaft Fiba um Andreas Weißenbacher, dem Chef des Wassertechnologieunternehmens BWT.

KKR und Fiba ziehen an einem Strang. Bisher hielten sie zusammen rund 66 Prozent der WMF-Aktien. Durch den Kauf von 74,7 Prozent der Vorzugsaktien, die insgesamt mehr als 33,2 Prozent des Gesamtkapitals des Küchenspezialisten ausgemacht hatten, haben die beiden Großaktionäre mit 90,3 Prozent nun die vollständige Kontrolle über WMF übernommen. Sie wollen das Unternehmen nun von der Börse nehmen. Dazu sollen die Anteile der verbliebenen Minderheitsaktionäre über ein sogenanntes Squeeze-out, einen Zwangsausschluss, „gegen eine angemessene Abfindung“ ausgekauft werden.

Bei WMF (6100 Mitarbeiter) wird seit längerem ein Restrukturierungsprogramm durchgezogen. Dem Vernehmen nach sollen zehn Prozent der Jobs abgebaut, etwa 50 Filialen geschlossen und rund 30 Vertriebszentren an zwei Standorten gebündelt werden.

WMF in Zahlen

Im ersten Halbjahr 2014 setzte der Küchengerätehersteller rund 462,6 Mio. Euro um, nur fünf Millionen Euro weniger als 2013. Das betriebliche Ergebnis (EBIT) stieg um fast zehn Millionen Euro auf 27,6 Millionen Euro. Dieser signifikante Anstieg ist vor allem auf den Verkauf der Princess-Gruppe zurückzuführen. Der Auslandsumsatz erhöhte sich um sieben Prozent auf 218,7 Millionen Euro, was ein Plus von zwei Prozentpunkten auf 47 Prozent bedeutet, vermeldete das Unternehmen vor acht Tagen. „Die positiven Halbjahresergebnisse sind erste Anzeichen dafür, dass wir auf einem guten Weg sind“, sagt Peter Feld, Vorstandsvorsitzender der WMF. „Umso wichtiger ist es nun, dass wir die geplanten Maßnahmen unserer Strategie Schritt für Schritt umsetzen, um unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.“

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