Krisentopf von Euroländern für Euroländer

Krisentopf von Euroländern für Euroländer
Die Notenbanken der Eurozone wollen dem IWF Geld für marode Euroländer zur Verfügung stellen. Auch die US-Notenbank zahlt mit.

Immer lauter wurde jüngst der Ruf nach dem Internationalen Währungsfonds (IWF) als Retter in der Eurozonen-Not. Gerade auf der Suche nach einem wirksamen Schutz für große Euro-Länder wie Italien und Spanien wurde der IWF aufs Tapet gebraucht. Nun soll ein Spezialfonds eingerichtet werden, berichtet Die Welt in ihrer Ausgabe von Montag unter Berufung auf verhandlungsnahe Kreise. Gefüllt werden soll dieser mit einem dreistelligen Milliardenbetrag von den 17 Zentralbanken der Euro-Zone, die das Geld dann dem IWF zur Verfügung stellen, der daraus wiederum Programme für Krisenländer in der Eurozone finanzieren würde. Die US-Notenbank Fed erwägt, einen Teil der Kosten mitzutragen.

Wie hoch der dreistellige Milliarden-Betrag tatsächlich ausfallen wird, ist noch unklar. "Sämtliche Zahlen sind im Moment reine Spekulation", sagte ein hochrangiger Teilnehmer der Gespräche. Vertreter der Eurozone haben verschiedene Summen genannt, die von den Zentralbanken dem Fonds als bilaterale Kredite zur Verfügung gestellt werden könnten. Sie reichen von "deutlich weniger als 100 Milliarden Euro" bis hin zu "mehreren 100 Milliarden Euro".

Ein solcher Rettungsfonds könnte auch ein Bestandteil der Pläne werden, die die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Nicolas Sarkozy am Montag in Paris besprechen wollen. US-Finanzminister Tim Geithner wird diese Woche nach Europa kommen, um sich mit führenden Politikern und Notenbankern zu treffen.

In den Schwellenländern wächst der Unmut gegen noch mehr Hilfe für die reiche Eurozone. Der IWF ist bisher schon mit einem Drittel an laufenden Rettungspaketen beteiligt.

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