Krankenkassen: Aus neun mach vier

Symbolbild
Die IV will auch Selbstbehalte vereinheitlichen.

Eine Gebietskrankenkasse pro Bundesland ist der Industriellenvereinigung (IV) zuviel, eine einheitliche Kasse für alle Versicherten zu wenig. Der Kompromiss: Die Zahl der Kassen sollte sich an topografischen Regionen orientieren. Konkret hat die IV am Österreichischen Strukturplan Gesundheit (ÖSG) Maß genommen, der vier Versorgungszonen in Österreich kennt.

In Zahlen liest sich das IV-Reformpaket dann so: Drei oder vier Kassen sollten sich um die Belange der 3,6 Millionen unselbstständig Beschäftigten kümmern. Daneben sollte es wie bisher eine einzige bundesweite Krankenkasse für Selbstständige geben.

IHS-Studie als Basis

Basis für die IV-Forderungen ist eine Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS). Laut Studienautorin Monika Riedel ist es offen, ob kleine oder größere Kassen besser sind. Schlechter dagegen ist ihrer Meinung nach die freie Wahl der Versicherung. Der Wettbewerb würde eher zu höheren Ausgaben führen, die Verwaltungskosten würden steigen.

IV-Generalsekretär Christoph Neumayer kann sich dagegen die Wahlmöglichkeit für die Versicherten vorstellen. Dafür müssten aber die Leistungsspektren angeglichen werden.

Reformieren will die IV auch das System der Selbstverwaltung. Wie das IHS tritt Neumayer dabei für eine stärkere Trennung von Management der Kassen und der politischen Ebene ein. Die Geschäftsführung sollte ein professionelles Management besorgen, die Versichertenvertreter sollten sich auf die Kontrolle konzentrieren.

IV will Beiträge reduzieren

Die unterschiedlichen Selbstbehalte will die IV in einem einheitlichen System zusammenfassen. Für Neumayer machen Selbstbehalte Sinn, wenn sie Lenkungswirkung haben.

Um die Lohnnebenkosten zu senken, wünscht sich die IV eine Reduktion der Versicherungsbeiträge, die zur Hälfte vom Arbeitgeber gezahlt werden. Gleichzeitig sollte die Umsatzsteuer im selben Volumen steigen.

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