Konjunkturdaten aus den USA verschrecken Anleger

Konjunkturdaten aus den USA verschrecken Anleger
Die US-Wirtschaft erlitt im September einen überraschenden Schwächeanfall. Die Börsenkurse sacken ab.

Aus den USA kamen am Mittwoch durchwegs enttäuschende Konjunkturdaten. Für einen Teil der Enttäuschung sorgten die Konsumenten. Die US-Einzelhändler haben im September überraschend deutlich an Umsatz verloren. Die Einnahmen schrumpften um 0,3 Prozent zum Vormonat, teilte das Handelsministerium in Washington mit. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich mit einem Minus von 0,1 Prozent gerechnet. Auch der erfolgreiche Verkaufsstart für
die neuen iPhone-Modelle 6 und 6 plus von Apple Mitte September hat den Rückgang nicht verhindern können.

Trübe Stimmung in New York

Schwächer als erwartet fiel auch der New Yorker Konjunkturindex aus, er fiel zurück. Der Empire-State-Index, der die Stimmung in der Industrie des US-Bundesstaats New York misst, hat sich im Oktober überraschend deutlich eingetrübt. Im Oktober gab der Wert zum Vormonat deutlich um 21,37 Zähler auf 6,17 Punkte nach. Das ist der schlechteste Wert seit einem halben Jahr, nachdem im September noch ein Fünf-Jahres-Hoch erreicht wurde.

Dritte negative Nachricht: Auch die US-Erzeugerpreise fielen im September überraschend zurück. Gegenüber August gaben sie um 0,1 Prozent nach. Der Kernindex ohne schwankungsanfällige Lebensmittel- und Energiepreise stagnierten.

Kurstalfahrt

All das verschreckte am Mittwoch die Anleger. Sie trennten sich von Aktieninvestments, was auf die Börsenkurse auch in Europa drückte. Bis Börsenschluss vergrößerten sich die Verluste noch. Der Frankfurter Leitindex DAX, der im Juli noch neue Rekorde von mehr als 10.000 Punkten erreicht hatte, sackte am Mittwoch um 2,85 Prozent auf 8574 Punkte ab - der tiefste Stand seit einem Jahr. Der Wiener ATX ging es nicht viel besser, er verlor 2,7 Prozent. Die traurige Bilanz nach der Talfahrt seit dem Sommer: Mit rund 2040 Punkten liegt der ATX so tief wie seit rund zwei Jahren nicht mehr.

In Paris und Amsterdam gab es am Mittwoch Verluste von mehr als drei Prozehnt, in Mailand ging es sogar um 4,44 Prozent nach unten.

Auch die US-Aktienmärkte eröffneten mit deutlichen Verlusten. Im Handelsverlauf erholten sich die Kurse jedoch wieder etwas. Grund waren leicht optimistische Konjunkturaussichten der US-Notenbank Fed. Die größte Volkswirtschaft der Welt wachse nach wie vor mit einem "verhaltenen bis moderatem" Tempo, hieß es in dem am Mittwoch in Washington veröffentlichten Konjunkturbericht der Fed ("Beige Book"). Der Dow Jones schluss bei 16.141 Punkten (-1,06 Prozent).

Kommentare