Kompromiss im Tierschutz-Streit

Kompromiss im Tierschutz-Streit
Mutterschweine sollen künftig nur noch 100 statt 170 Tage im Kastenstand gehalten werden dürfen.

Nach monatelangem Ringen und vielen Protestaktionen von Tierschutzorganisationen steht nun die Einigung im Streit um die Käfighaltung von Mutterschweinen. Wie berichtet hatte die Volksanwaltschaft mit Klage gedroht, da sie Tierschutzbelange verletzt sah.

Das von Tierschützern geforderte vollständige Verbot von Kastenständen ist im Kompromiss, der von Agrarminister Niki Berlakovich und Gesundheitsminister Alois Stöger am Mittwoch vorgestellt wurde, nicht enthalten. Geeinigt hat man sich aber auf eine Reduzierung der Zeiten, die Sauen in körperengen Einzelkäfigen verbringen können.

Bauern, die ab 2013 ihre Ställe neu bauen oder umbauen, dürfen Mutterschweine künftig nur noch rund 100 Tage im Kastenstand halten. Bisher lag die durchschnittliche Zeit bei 170 Tagen pro Jahr. Reduziert wird die Käfighaltung im Deckzentrum. Der Ferkelschutzkorb bleibt vorerst.

Bauern argumentierten stets damit, dass ohne Käfig die Zahl der erdrückten Ferkel durch die Mutterschweine massiv ansteige. In den nächsten 20 Jahren sollen diese Kastenstände aber aus den Ställen verschwinden. An der Veterinärmedizinischen Universität wird zudem eine Forschungsstelle eingerichtet, die artgerechtere Haltungssysteme entwickeln soll.

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