Klub der Milliardäre hat alle zwei Tage einen Neuzugang

Die Segel-Yacht des Milliardärs Andrej Melnitschenko soll 450 Mio. Euro kosten.
2017 gab es einen Rekord, sagt die Entwicklungshilfe-NGO Oxfam: 2043 Menschen besäßen 7,7 Billionen Dollar Vermögen.

Es hat bereits Tradition: Jedes Jahr veröffentlicht die Entwicklungshilfe-Organisation Oxfam kurz vor dem Weltwirtschaftsforum im Schweizer Davos (23. bis 26. Jänner) ihren Bericht, wie sich die weltweiten Vermögen im Vorjahr entwickelt haben. Die Studie ist ebenso umstritten wie viel beachtet, weil die Aktivisten plakative Schlagzeilen wählen und weil die Datenlage zu den Vermögen der Superreichen äußerst dürftig ist.

Nach der jüngsten Auswertung, die sich einmal mehr auf die Reichenlisten des US-Magazins Forbes stützt, hat die Zahl der (Dollar-)Milliardäre im Vorjahr einen Rekord erreicht. So seien nunmehr 2043 Milliardäre mit insgesamt 7,7 Billionen Dollar Vermögen vertreten. Als die Liste vor dreißig Jahren zum ersten Mal veröffentlicht wurde, waren es laut Oxfam "nur" 140 Milliardäre mit 295 Milliarden Dollar. Allerdings ist dabei offen, wie viele Superreiche Forbes bei der Erstausgabe 1987 schlicht übersehen hatte.

Geballtes Vermögen

In den letzten beiden Jahren soll sich der Klub besonders rasch vergrößert haben. Zwischen 2016 und 2017 kam "alle zwei Tage ein neuer Milliardär dazu", stellt Oxfam in dem Bericht mit dem Titel "Reward Work, not Wealth" (Belohnt Arbeit, nicht Reichtum) fest. 82 Prozent des im Vorjahr erwirtschafteten Vermögens seien in die Taschen des reichsten Prozents der Weltbevölkerung geflossen. Dieses eine Prozent besitze mehr Vermögen als der gesamte Rest. Die ärmere Hälfte – 3,7 Milliarden Menschen – profitiere überhaupt nicht von einem Vermögenszuwachs.

Klub der Milliardäre hat alle zwei Tage einen Neuzugang
Winnie Byanyima, Executive Director of Oxfam International speaks during the session 'The BBC World Debate: A Richer World, but for Whom?' in the Swiss mountain resort of Davos January 23, 2015. More than 1,500 business leaders and 40 heads of state or government attend the Jan. 21-24 meeting of the World Economic Forum (WEF) to network and discuss big themes, from the price of oil to the future of the Internet. This year they are meeting in the midst of upheaval, with security forces on heightened alert after attacks in Paris, the European Central Bank considering a radical government bond-buying programme and the safe-haven Swiss franc rocketing. REUTERS/Ruben Sprich (SWITZERLAND - Tags: BUSINESS POLITICS)

Durch Steuertricks von Konzernen und Superrreichen entgingen den Entwicklungsländern 170 Milliarden US-Dollar an Einnahmen, behauptet Oxfam. Das sei mehr, als die gesamte weltweite Entwicklungshilfe pro Jahr ausmacht (145 Mrd. Dollar).

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