Klimastrategie der EU ist gescheitert: Mehr Co2-Ausstoß

Reformbedarf bei erneuerbarer Energie
Effiziente und kostengünstige Stromspeicher wird es erst ab 2030 geben.

Das war wohl nichts. Trotz Investitionen in mehrstelliger Milliardenhöhe sind die CO2-Emissionen in der EU im vergangenen Jahr um 0,4 Prozent gestiegen. Österreich ist noch schlechter. Der CO2-Ausstoß hat 2016 um 2,7 Prozent zugenommen.

Hohe Förderung

Dabei betrug die heimische Ökostrom-Förderung allein im Jahr 2016 beachtliche 1,1 Milliarden Euro. Die Ausgeben für thermische Sanierung sind da noch nicht eingerechnet. Österreich wird die Vorgabe der EU, die Stickoxidemissionen bis 2030 um 36 Prozent zu senken, nicht erreichen.

Das ist kein Geheimnis, aber man redet nicht darüber. Ökologisierung ist auch ein Geschäftsmodell, bei dem man mit sicheren Renditen gutes Geld verdienen kann. Das ineffiziente System wird daher vorerst bleiben.

Ein wichtiger Grund für das Scheitern der Klimaschutzstrategie sind die fehlenden technischen Voraussetzungen. Es gibt keine brauchbaren und preisgünstigen Batterien, die Strom über einen längeren Zeitraum ohne große Verluste speichern können.

Deutliche Verluste

Die Energieversorgung Niederösterreich (EVN) testet bereits seit längerem wiederaufladbare Batterien (Akkulumatoren). Die Verluste bei längerer Speicherung betragen derzeit noch zwischen 20 und 30 Prozent. Das ist definitiv zu viel. Denn Sonnen- und Windenergie sind nicht planbar. Die Einspeisung von Ökostrom ins Netz erfolgt sehr unregelmäßig und führt zu Spannungsschwankungen. Diese Schwankungen im Netz müssen mit Strom aus Gaskraftwerken ausgeglichen werden.

Laut dem Vorstandsvorsitzenden der EVN, Peter Layr, werden derzeit drei Viertel jenes Stroms, das das Unternehmen in thermischen Kraftwerken erzeugt, für die Netzstabilisierung verwendet. Je mehr Ökostrom dazukommt, desto mehr Strom aus Gaskraftwerken braucht man für die Netzstabilisierung.

Ähnlich die Situation an Wintertagen mit geringer Sonneneinstrahlung und wenig Wind. Die erneuerbaren Energieträger liefern dann kaum Strom. Das gilt wegen des niedrigen Wasserstandes auch für Laufkraftwerke

Gaskraftwerke

An einigen Tagen im Jänner musste der heimische Strombedarf zu 40 Prozent aus Gas- und Steinkohlekraftwerken gedeckt werden. Vor allem in kalten Wintern belastet das die CO2-Bilanz.Lösung Mit dem Einsatz von effizienten und kostengünstigen Batterien für Ökostrom würden die Spannungsschwankungen im Netz wegfallen. Auch auf Energie aus kalorischen Kraftwerken könnten im Winter weitgehend verzichtet werden. EVN-Chef Layr rechnet allerdings damit, dass diese Technologie erst ab dem Jahr 2030 zur Verfügung stehen wird. Mit diesem Problem haben auch E-Autos zu kämpfen. Die Batterien sind zu schwer, zu teuer und haben verglichen mit konventionellen Autos eine sehr lange Ladezeit. Abgesehen von technischen Problemen gibt es einen weiteren Grund, warum die CO2-Emissionen steigen: Die Bevölkerung wächst. Mehr Menschen verbrauchen nun mal mehr Energie.

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