Klimafonds fördert innovative Solarhäuser

Eine Solaranlage in Form eines Sparschweins wirbt für die Stromerzeugung auf dem eigenen Haus am Mittwoch (27.05.2009) auf der Solartechnik-Fachmesse Intersolar auf dem Messegelände in München (Oberbayern). Etwa 1400 Aussteller zeigen bei der dreitägigen Fachmesse Intersolar neue Entwicklungen aus den Bereichen Photovoltaik und Solarthermie. In neun Hallen präsentiert sich die Intersolar so groß wie nie zuvor; sie gilt als weltgrößte Schau der Branche. Die Veranstalter rechnen mit 60 000 Besuchern. Foto: Frank Leonhardt dpa/lby +++(c) dpa - Bildfunk+++
Gefördert werden Anlagen, die mindestens 70 Prozent des Wärmebedarfs decken. 700.000 Euro liegen bereit.

Eine neue Förderaktion "Demoprojekt Solarhaus" für private Ein- und Zweifamilienhäuser startet nun der Klima- und Energiefonds. Ziel sei es, Praxiserfahrung mit Gebäuden zu sammeln, die mindesten 70 Prozent mit der Sonne heizen, heißt es in einer Pressemitteilung des Klimafonds. Insgesamt stehen 700.000 Euro bereit.

Gefördert werden innovative solarthermische Anlagen, die mindestens 70 Prozent des gesamten Wärmebedarfs decken. Für allenfalls erforderliche Zusatzheizungen werden Holzheizungen und Wärmepumpen gefördert, eine Gas- oder Ölheizung ist nicht erlaubt.

"Wir starten heute nicht nur ein neues, europaweit einzigartiges Förderprogramm. Wir setzen damit einen wichtigen Schritt für den Innovationsstandort Österreich und die Versorgungssicherheit in unserem Land", so Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) laut Pressemitteilung bei der Präsentation des Projekts. Solarthermie sei eine saubere, erneuerbare Energietechnologie, die Green-Jobs schaffe. Bei der Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie in den nächsten Jahren werden Solarhäuser zunehmend eine prominente Rolle spielen, erwartet Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth.

Gerechnet wird, dass bei der Aktion mindesten 40 Häuser teilnehmen. Die innovativsten Projekteinreichungen werden wissenschaftlich begleitet, um die technologische Weiterentwicklung von Solarhäusern zu beschleunigen, heißt es in der heutigen Pressemitteilung. Die Einreichfrist begann heute und endet am 25. September.

Die Förderung erfolgt durch einmalige Investitionszuschüsse. Unterstützt werden 40 bis 50 Prozent der umweltrelevanten Mehrkosten bis maximal 12.000 Euro für solarthermische Anlagen. Für eine eventuelle Zusatzheizung könnten noch 500 bis 1.400 Euro dazukommen. Gespeichert werden kann die Solarwärme beispielsweise in Ziegelwänden, Betonfundamenten oder Erdspeichern.

Ein Prozent

Mit herkömmlichen Solaranlagen können rund 20 bis 30 Prozent des Wärmebedarfs gedeckt werden, mit den neuen sollen es laut Klimafonds nun 70 bis 100 Prozent werden. Aktuell werde in Österreich knapp 1 Prozent des Bedarfs an Warmwasser, Heizung und Prozesswärme mit Sonnenenergie gedeckt. Bis 2025 könnte sich der Anteil nach Branchenschätzungen verdreifachen, langfristig könnten es sogar bis zu 40 Prozent werden.

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