Keine Angst vor Grexit-Epidemie

Ein griechischer Schiffbruch dürfte die anderen Euroländer nicht mit in die Tiefe reißen (im Bild: Drachmen).
Ratingagentur stuft im Fall einer griechischen Pleite die Gefahr einer Ansteckung gering ein.

Die Ratingagentur Moody's sieht im Falle eines Euro-Abschieds von Griechenland keine großen Ansteckungsrisiken für andere Staaten der Eurozone. "Trotz des ungewissen Ausgangs der Verhandlungen mit Griechenland hat die finanzielle Zersplitterung im Rest der Eurozone weiter abgenommen, was ein positives Zeichen für die Widerstandsfähigkeit des Finanzmarktes ist", so Moody's-Analyst Antonio Garre.

"Hauptverlierer eines solchen Szenarios wären Griechenland und die Griechen"

Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank, sieht einen möglichen Grexit weniger entspannt. Die Risiken eines solchen Szenarios seien zwar nach seiner Einschätzung besser einzudämmen als noch vor einigen Jahren, sollten aber nicht unterschätzt werden. "Aber die Hauptverlierer eines solchen Szenarios wären Griechenland und die Griechen." Die Zeit laufe ab und das Risiko einer Staatspleite wachse von Tag zu Tag.

Ein Spitzentreffen im Schuldenstreit hatte am späten Mittwochabend in Brüssel keine erkennbare Annäherung gebracht (Details: siehe hier). Das aktuelle Hilfsprogramm für Griechenland läuft bis Ende Juni.

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