Kaum Chancen auf Einigung auf Banken-Kapitalregeln

Wie trifft der Mensch finanzielle Entscheidungen?
Regulierer treffen sich diese Woche in Schweden. Streit um interne Modelle der Banken dauert an.

Im Ringen um eine Verschärfung der weltweiten Kapitalvorschriften für Banken ist eine abschließende Vereinbarung in dieser Woche Insidern zufolge eher unwahrscheinlich. "Wir werden keinen Deal bekommen", sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person am Montag.

Auch ein zweiter Insider bezeichnete die Chancen als eher gering. Banken-Regulierer aus den wichtigsten Industrie- und Schwellenländern wollen am Mittwoch und Donnerstag in Schweden einen neuen Anlauf nehmen, die Reform der Kapitalregeln unter Dach und Fach zu bekommen.

Der Streit über die Reform - in der Branche "Basel IV" genannt - zieht sich schon lange hin. Wichtigster Streitpunkt ist die Frage, wie weit Banken die Risiken in ihren Bilanzen mit eigenen Modellen herunterrechnen dürfen, um Kapital zu sparen. Umstritten ist vor allem der Vorschlag, dass der nach internen Modellen errechnete Kapitalbedarf um höchstens 25 Prozent niedriger ausfallen darf als nach dem Standard-Modell. Manche wollen eine niedrigere Schwelle, Deutsche und Franzosen pochen dagegen auf eine höhere Maximalquote. Auch die Niederlande und die EU-Kommission hätten sich dieser Position angeschlossen, sagte ein Insider. "Es ist eine relativ geschlossene europäische Front."

Europas Banken befürchten, dass ihr Eigenkapitalbedarf stark steigen wird, wenn sie nur wenig Spielraum beim Einsatz interner Modelle erhalten. Die USA dagegen wollen sicherstellen, dass dieser Spielraum nicht zu groß wird. "Aber jeder hat eine Bereitschaft signalisiert, sich auf eine bestimmte Zahl zu verständigen", sagte ein Insider.

Frankreichs Notenbank verwies am Montag auf frühere Äußerungen ihres Gouverneurs Francois Villeroy de Galhau. Dieser hatte im Mai gesagt, beim Abschluss des Basel-Pakets gehe es um verbesserte interne Modelle, aber auch darum, dass diese stärker überwacht werden. "Es ist besser, sich etwas Zeit zu lassen, um eine gute Vereinbarung zu erzielen als zu schlechten Arrangements zu hetzen."

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