Wer war Ada Lovelace? Das Technische Museum würdigt Frauenkarrieren

Frauen aus der Forschung diskutierten historische Frauenkarrieren.
Das Technische Museum Wien zeigt in einem neuen Buch historische Karrieren weiblicher Forscherinnen - und macht Frauen von heute Mut, in die Technik zu gehen.

Was wäre, wenn die Mathematikerin Ada Lovelace, 1815 in London geboren, ein Mann gewesen wäre? "Ada wer?", fragt man sich jetzt. Genau das ist der Punkt.

Ada Lovelace gilt heute als erste Programmierin der Welt. Wissen tun das wohl nicht viele. Mitte des 18 Jahrhunderts überarbeitete sie die Notizen des Mathematikes Luigi Menabrea - er entwarf die mechanische Rechenmaschine -, woraufhin das Werk doppelt so dick gewesen sein soll. Darin legte sie einen schriftlichen Plan zur Berechnung der Bernoulli-Zahlen in Diagrammform vor, den man heute als erstes Programm verstehen könnte.

Historische Frauenkarrieren

Das Technische Museum nahm Lovelace' Geschichte zum Anlass, ein Buch mit historischen Frauenkarrieren herauszubringen - die Physikerin Marie Curie soll in den Köpfen der Menschen nicht die einzige erfolgreiche Forscherin bleiben. "Frauen und Männer haben seit dem Altertum bemerkenswerte Leistungen in Naturwissenschaften und Technik erbracht, jedoch blieb den Frauen oftmals die gebührende Anerkennung verwehrt", schreibt Museumsdirektorin Gabriele Zuna-Kratky im Vorwort.

Das Buch "Wäre Ada ein Mann..." zeigt, wie sich elf außergewöhnliche Frauen, wie Caroline Lucretia Herschel (Astronomin), Ida Pfeiffer (Weltreisende) oder Maria Anna Streicher (Klavierbauerin) in ihrer Zeit durchgesetzt haben. Gespickt wird es mit fünf Forscher-Frauen-Porträts von heute. Die Botschaft ist: Trau dir was zu, gehe ab vom Weg, überwinde Widerstände - und tue, was du liebst.

Frauen diskutieren

Gestern wurde das Buch im Technischen Museum Wien präsentiert. Und von einer hochkarätigen Frauen-Runde diskutiert. Am Podium: SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek, Rektorin der TU Wien Univ.-Prof. Sabine Seidler, Theresia Gschwandtner (TU Wien), Elisabeth Mesicek (ÖGHK) und Gabriele Metz (Institut für Genderforschung, Graz).

Eleonore Hauer-Rona, Vorsitzende des Bundes Österreichischer Frauenvereine, wies auf die bereits erreichten Fortschritte im Bereich der Gleichstellung von Frauen und Männern hin. Sie betonte aber auch die Notwendigkeit, diese Arbeit fortzusetzen.

Tipp: Das Technische Museum bietet eine eigene Führung zu Frauenleistungen in der Forschung an.

Buchempfehlung: Wäre Ada ein Mann … Frauen in Technik, Naturwissenschaften und Medien Edition. TMW, 22,80 Euro. Erhältlich im TMW-Shop und im Buchhandel.

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