Vom Schwimmer zum Networker

David Ungar-Klein, Create Connections Networking, Wiedner Hauptstraße 15
Initiator David Ungar-Klein stärkt mit internationalen Kontakten den Standort Wien.

David Ungar-Klein hat die ganz Großen dieser Welt nach Wien gebracht: Bill Gates, Jack Welch, Francis Ford Coppola, Steve Forbes, Hans-Dietrich Genscher, die drei Friedensnobelpreisträger Shimon Peres, Lech Walesa, Mohamed El Baradei, europäische Spitzenpolitiker und Sport-Stars wie Mark Spitz.

Sie alle kamen zum sogenannten Vienna Congress Com.Sult, einer Veranstaltung, die erstmals 2004 mit dem Ehrengast Bill Gates stattfand. Ungar-Klein, Inhaber der Agentur Create Connections, initiierte den Kongress, er führt die Veranstaltungen bis heute durch.

Immer im Jänner tanzen die Teilnehmer zum Kongress an, 2013 war das Generalthema „Die Zukunft Europas“. In zahlreichen Podiumsdiskussionen, Kamingesprächen und Dichterlesungen ging man der Frage nach, ob es eine ökonomische, politische und kulturelle Perspektive für das europäische Projekt gibt.

Österreich-Davos

Locker könnte der Wiener Kongress als österreichisches Davos durchgehen, doch gegen diesen Vergleich gibt es Einspruch: „Wiener Kongress“ ist die bewusst gewählte Bezeichnung, Assoziationen zum historischen Ereignis 1814–1815 als der Kontinent neu geordnet wurde, sind erlaubt: Langfristige Standortpolitik für die Donau- Metropole ist Ungar-Kleins Ziel. Er will die Verhältnisse zum Tanzen bringen, Innovation beschleunigen, den Gedanken- und Informationsaustausch zwischen Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur fördern, einfach Fortschritt forcieren. „Ich will die Besten und die Visionäre hierher bringen“, sagt der 41-Jährige.

Create Connections ist nicht nur der Name seiner Agentur, es ist sein Programm, Philosophie und Arbeitsauftrag zugleich. Die spielerischen Kommunikationsfähigkeiten hat der in Wien geborene Unternehmer schon sehr früh erkannt und eingesetzt – als Elfjähriger in einem Film von Wolfgang Bauer mit Maresa Hörbiger, Karl Merkatz und anderen bekannten Schauspielern.

Als Jugendlicher war er in der jüdischen Organisation Haschomer Hatzair organisiert, mit 23 Jahren – das Studium hatte er noch nicht beendet gehabt – holte ihn 1994 der damalige Handelsdelegierte der Botschaft des Staates Israel als Assistenten in sein Büro. Networking in Österreich und in den jungen Demokratien Ost- und Südosteuropas war seine Aufgabe.

Marketing-Manager

Ab 1997 folgten Jobs im Forschungszentrum Seibersdorf (Marketing-Manager), 1999 ging er zu Czipin & Partner, wo er in Wien, München und Budapest den Marketing-Bereich leitete, 2002 wechselte er in das weltweite Marketing-Team von Proudfoot Consulting in Palm Beach und London, 2003 gründete er seine eigene Agentur.

Durchhaltevermögen hat David Ungar-Klein im Sport gelernt, 1989 war er Wiener Vizemeister im 200-Meter-Kraulen. Noch heute zieht er seine Bahnen im Margareten-Bad.

Im Becken und bei einem Glas Portwein kommen ihm neue Ideen, zum Beispiel für den Wiener Kongress 2014. Die Stars verrät er nicht, das Thema schon: „Europa im Spannungsfeld zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Asien.“

www.create-connections.com

Acht internationale Politik- und Wirtschaftskongresse hat Arthur D. Little verglichen: World Economic Forum, St. Gallen Symposium, World Policy Forum, Vienna Congress com·sult, Forum Alpbach, World Business Forum, European Economic Congress, TED Conference. Die Ergebnisse der Studie wurden Mitte 2012 vorgelegt.

Bei der Auswahl der Top-Redner (Sprecherqualität), führt die Liste das St. Gallen Symposium an gefolgt von Vienna Congress com·sult. und dem World Business Forum.

Bei der Internationalität schneidet das World Economic Forum am besten ab. An zweiter Stelle liegt das St. Gallen Symposium gefolgt vom World Policy Forum. Com·sult nimmt den vierten Platz ein, danach kommt das Europaforum Alpbach.

Was den intellektuellen Anspruch angeht führt das St. Gallen Symposium. Auf den nächsten beiden Plätzen liegen das Europaforum Alpbach, das World Economic Forum.

Bei dem Kriterium „gesellschaftlicher Mehrwert“ führt ebenfalls das St. Gallen Symposium gefolgt von Forum Alpbach und com·sult.

Kommentare