"Uni Wien gehört zum besten Prozent der Unis weltweit"

Das Glas ist fast halb voll – Uni Wien Rektor Heinz W. Engl ist mit Platz 142 im neuesten THE Ranking durchaus zufrieden. Mehr Budget würde aber nicht schaden.
Im neuen World University Ranking kann sich einzig die Uni Wien unter den besten 200 platzieren.

Santa Claus arbeitet noch an seiner Liste über die guten und schlechten Kinder. John Gill hat seine schon fertig. Sie heißt Times Higher Education (THE) World University Rankings und wird wohl – wieder einmal – dafür sorgen, dass manche Hochschulen sich noch fundierter selbst loben können und andere sich ihre Ausreden zurechtlegen.

Österreich gehört – soweit nichts Neues – nicht zu den Gewinnern. Eine einzige Universität schafft es unter die Top 200: Die Universität Wien verbessert sich von Platz 182 auf Platz 142. Klingt wenig beeindruckend – aber geht man von 17.000 Universitäten weltweit aus, gehört eine unter den Top-200 gereihte Uni doch zu den besten weltweit. "Ein erfreuliches Ergebnis. Diese Platzierung scheint dem realen Status der Universität Wien mit ihrem breiten Fächermix besser zu entsprechen als die letztjährige", gibt sich Uni Wien Rektor Heinz W. Engl gegenüber dem KURIER auch zufrieden. Platz 142 ist bei der Dichte der Studierenden und der derzeitigen hochschulpolitischen Lage keine Selbstverständlichkeit. Engl: "Das Ranking zeigt, was vielleicht nicht immer so bewusst ist: die Universität Wien gehört zum besten Prozent der Universitäten weltweit. "

Politik gefordert

In einer Presseaussendung ist er kritischer: "Die Politik ist dringend gefordert, für Rahmenbedingungen zu sorgen, welche die Universitäten für den internationalen Wettbewerb rüsten. Eine Finanzierung, die dem internationalen Vergleich standhält, ist dabei die Grundvoraussetzung", fordert er. Zum Hintergrund: Derzeit verhandeln Österreichs Unis mit dem Ministerium über Leistungsvereinbarungen zur Vergabe von rund 9,73 Mrd. Euro bis Ende 2018. Das sind um 615 Millionen Euro mehr als in der Vorperiode, plus 1,7 Mrd. hätten die Unis gefordert.

Ganz an der Spitze des Rankings liegen finanziell gut ausgestattete Hochschulen: Das California Institute of Technology (US) belegt Rang eins vor der University of Oxford (UK) und der Stanford University (UK). Mit der ETH Zürich auf Rang neun ist erstmals seit einem Jahrzehnt wieder eine kontinentaleuropäische Uni in die Top Ten. Sieben österreichische Unis schaffen es in die Top 800: Auf den Rängen 201 bis 250 die Med Uni Wien, auf 251–300 die TU Wien, auf 301–350 die Uni Innsbruck. Die TU Graz liegt auf den Rängen 351–400, die Uni Graz in der Gruppe 401–500, die JKU Linz bei 401–500.

Exzellenz gewünscht?

Hat die Uni Wien die Ambition, sich zu einer Exzellenzuni zu entwickeln? Engl: "Unis müssen sich von Jahr zu Jahr in ihren Leistungen verbessern. Das ist auch das Ziel der Uni Wien, um so für die besten Wissenschafter und Studierenden attraktiv zu sein." Zum Thema Studierende: Konzentrieren man sich zu sehr auf die Lehre und schneiden darum in Rankings schlechter ab? Engl: "Für die Uni Wien ist dies keinesfalls zutreffend. Die Forschungsleistungen sind, ob der teils schwierigen Rahmenbedingungen in der Lehre, umso beachtlicher."

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