Gesucht: Die Hightech-Schule von morgen

Gesucht: Die Hightech-Schule von morgen
In Österreich gibt es mehr als 55.000 Klassenzimmer und 1,2 Millionen Schüler. Im Klassenzimmer befinden sich meist noch eine grüne Tafel und ein Stück Kreide. Das soll sich ändern.

Viele Lehrer haben mittlerweile erkannt, dass es neben dem Frontal-Unterricht, wie ihn bereits unsere Großeltern genossen haben, auch andere Formen des Unterrichtens gibt. „Die neue Generation an Lehrern, die heranwächst, bringt bereits technische Grundkenntnisse mit“, erklärt Erika Hummer, Bundeskoordinatorin der österreichischen eLSA-Schulen, gegenüber dem KURIER. eLSA steht dabei für „E-Learning im Schulalltag“.

Diese Schulen haben E-Learning bereits in ihren Unterricht integriert. „eLSA-Lehrer geben ihre Erfahrungen auch weiter und erklären Kollegen, wie sie digitale Medien didaktisch sinnvoll und altersadäquat in allen Unterrichtsgegenständen einsetzen können“, erzählt Hummer. Dabei werden alte Lernstrukturen aufgebrochen und durch neue, digitale Formen ersetzt.

„E-Learning bietet viele Möglichkeiten für einen zeitgemäßen, spannenden Unterricht und fördert das individuelle Lernen. Der Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologien im Unterricht erlaubt die Entwicklung moderner Lehr- und Lernformen. Gleichzeitig lernen Schüler einen bewussten, eigenverantwortlichen Umgang mit den digitalen Medien“, sagt Unterrichtsministerin Claudia Schmied, die im Zuge der Initiative „efit21“ gezielt Schwerpunkte setzt, um neue Technologien in den Unterricht zu integrieren.

Gemeinsam mit Samsung startet futurezone.at den Ideenwettbewerb „Samsung Smart School“, der vom Ministerium unterstützt wird.

Elektronische Tafel

Eine Möglichkeit, den Unterricht smarter zu gestalten, sind digitale eBoards. Das sind tafelähnliche Bildschirme, die eine spezielle Oberfläche haben und die mit digitalen Stiften beschrieben werden können. Damit lassen sich Lerninhalte elektronisch auf die Tafel projizieren, wenn diese mit einem Computer verbunden ist.

Der koreanische Elektronikkonzern Samsung setzt bei seinem internationalen „Smart School“-Projekt neben eBoards auch auf Tablet-PCs und eine integrierte Lernplattform, mit der Lehrer und Schüler in einer interaktiven Umgebung arbeiten können. Dadurch lassen sich die schulischen Leistungen verbessern und die Beteiligung am Unterricht erhöhen. Denn nicht immer ist das, was der Lehrer erklärt, für die Schüler auf Anhieb verständlich.

Mit dem Smart-System ist es möglich, dem Lehrer über die Lernsoftware am Tablet Fragen zu stellen. Die Antwort lässt sich auf das eBoard projizieren und so können potenzielle Probleme noch einmal im Detail geklärt werden.

Pilotprojekt in Wien

Insgesamt wurde die „Samsung Smart School“ bereits in 24 Ländern der Welt, etwa in Südkorea, USA oder England gestartet. In Österreich wird das Schulschiff „Bertha von Suttner“ eines der ersten Bundesgymnasien sein, das mit den Tablets, eBoards und der Software-Lösung von Samsung ausgestattet wird. „Im Rahmen der neuen kompetenzorientierten, standardisierten Reifeprüfung, die ab dem Schuljahr 2014/15 in Österreich eingeführt wird, ist auch der Einsatz neuer Medien verstärkt vorgesehen. Dies ist mit ein Grund, warum die technische Ausstattung noch mehr als bisher ein zentrales Thema an den Schulen ist. Wir am Schulschiff haben das große Glück, Teil des Samsung-Pilotprojektes zu sein. Für uns ist diese Entwicklung ein wichtiger Schritt in Richtung neue Lernformen“, sagt Schulleiter Ewald Waba.

Lehrer müssen beim Unterrichten nicht mehr an der Tafel vorne stehen, sondern können sich im Klassenraum frei bewegen. Die Hausübungen werden über die digitale Lernplattform erledigt und korrigiert. Das verändert auch die Rolle der Lehrer.

Während diese früher ein Wissensmonopol hatten, sind sie künftig dazu da, ihren Schülern als Unterstützer beiseite zu stehen. Es wird nicht mehr nur das Einmaleins geprüft, sondern das Recherchieren im Internet geübt oder das Erstellen von Video-Inhalten.

Dafür braucht man jedoch nicht nur das Know-how, sondern auch eine moderne IT-Technologie, an der es an vielen Schulen Österreichs nach wie vor mangelt. „Auf fünf Schüler kommt nur ein PC und das ist zu wenig. Der Einsatz von modernen IT-Technologien kann das Bildungsniveau signifikant erhöhen“, ist etwa Microsoft Österreich-Chef Georg Obermeier überzeugt.

Mehr zum Thema lesen Sie im KURIER-Bildungsspecial.

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