Besser sitzen: Welche Tools im Büro helfen

Wir sitzen bis zu elf Stunden am Tag. Gesund ist das nicht.
Im Bürojob ist Bewegung selten – gut zu sitzen, ist also das Mindeste, was wir unserem Körper gönnen können. Ergonomie am Arbeitsplatz bewahrt vor chronischen Schmerzen und macht uns produktiver.

Wer einen Bürojob hat, bewegt sich kaum. Ein paar Meetings hier, eine Mittagspause da – mehr an Bewegung ist für die meisten nicht drin. Gut zu sitzen ist also das Mindeste, was wir unserem Körper geben können. Das geht mit einigen Kniffen.

Licht: Arbeitsräume müssen laut Gesetz möglichst gleichmäßig natürlich belichtet sein, auch ins Freie sollte man sehen können. Ein Büro sollte mindestens 500 Lux aufweisen (zum Vergleich: an einem sonnigen Sommertag im Freien kann man bis zu 100.000 Lux messen, an einem trüben Wintertag auch nur 5000 haben). Ständig Reflexionen oder unangenehme Spiegelungen machen uns unproduktiv: Sie stören nicht nur, wir versuchen dem Licht auch mit einer anderen Körperhaltung auszuweichen. Ist es wiederum zu dunkel, steigt laut Studien die Fehlerhäufigkeit. Mit zunehmendem Alter braucht man übrigens mehr Licht – also ruhig eine extra Tisch-Lampe anfordern.

Computer-Position: Wenn Sie Ihren Bildschirm über Ihrer Augenhöhe haben und kerzengerade davor sitzen, sitzen Sie ergonomisch – falsch. Das zeigen die arbeitsmedizinischen Forschungsergebnisse von Friedrich Scherübel. Er hat kürzlich be:ergo – ein Tool entwickelt, mit dem man den Bildschirm so einstellen kann, dass die Sitzhaltung weniger anstrengend und entspannend für den Nacken und Rücken ist. 50 Prozent der Bildschirmarbeiter würden unter Schmerzen aufgrund falscher PC-Einstellungen leiden, er beziffert den Schaden für die Volkswirtschaft mit 8,2 Millionen Euro pro Jahr. Ausschlaggebend ist bei be:ergo der Winkel, die Position des Bildschirms und die Entfernung zum Körper. Alle Details zum neuen Tool: www.beergo.at

Sitzhöhe: Am besten für die Haltung und für das Wohlbefinden seien laut Experten höhenverstellbare Tische. Man arbeitet mal im Stehen, mal im Sitzen, beansprucht dabei verschiedene Körperteile, versteift nicht in einer Position. Ein ganzes Viertel der Arbeitszeit sollte man nicht sitzend verbringen. Ein Problem gibt es diesbezüglich: Höhenverstellbare Tische sind um ein Vielfaches teurer, als normale. Sie sind somit erst in wenigen heimischen Büros zu finden.

Haltung: Kommen wir zurück zum Arbeitsplatz am Schreibtisch. Die Arbeitsmedizin empfiehlt hier: Die Füße fest am Boden, Unter- und Oberschenkel im rechten Winkel, die Unter- und Oberarme ebenso. Rücken gerade halten und sanft gegen die Lehne lehnen. Das "zwingt" bereits in eine Sitzhaltung, die wir gut vertragen. Von Sitzbällen wird abgeraten. Auch beim Arbeiten unterwegs sollte man auf seine Haltung schauen. Experten empfehlen: Schaffen Sie Platz für Ellenbogen, nutzen Sie eine Zusatz-Maus, nicht auf den Knien arbeiten – dabei verkrampft man zu sehr. Das neue "Upright Posture Device" – ein kleines Wearable, das man auf die Wirbelsäule klebt – hilft anhand der ausgemessenen Daten, ergonomisch besser und nachhaltig gesünder zu sitzen. Das kleine Gerät, das man am Rücken trägt, vibriert sanft, wenn man zu gekrümmt sitzt.

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