„Alles ist eingeprobt, kein Problem“

„Alles ist eingeprobt, kein Problem“
Amanda Larissa über Herausforderungen und Arbeitsaufteilung als Christkind

Ist der erste Schnee gefallen, beginnt man schon an ihn zu denken. Ab diesem Zeitpunkt glänzt die Stadt mit Kinderaugen um die Wette. Alles dreht sich nur noch um Weihnachten. Das Warten beginnt. Manche glauben an das Christkind. Manche sagen, es existiert nicht.

Doch das Christkind weiß es besser. Am Wiener Rathausplatz beweist es Jahr für Jahr, dass es kein Mythos ist. Amanda Larissa übernimmt heuer die Rolle des blonden Geschenkeüberbringers, um den sich der Advent dreht. Sie signiert Autogrammkarten, liest Geschichten vor und besucht Menschen, die nicht selbst zum Christkindlmarkt kommen können.

1 Wie kamst du auf die Idee, Christkind zu werden?
Amanda Larissa: Ich habe die Christkinder in den Vorjahren gesehen und fand, sie machen einen tollen Job. Ich wollte auch den Geist von Weihnachten verbreiten.

2 Du liest Geschichten und der Rathausplatz hört zu. Bist du nervös?
Nein, gar nicht. Alles ist eingeprobt und lesen kann ich ja. Das ist kein Problem.

3 Du hast keine Flügel.
Die Flügel sind viel zu groß, als dass ich sie den ganzen Tag durch das Gedrängel tragen könnte. Die habe ich nur am Heiligen Abend dabei, damit ich die Geschenke schneller austeilen kann (lacht).

4Sind Fragen von kleinen Kindern eine Herausforderung für dich?
Man braucht viel Fantasie. Und man muss sich daran zurückerinnern, wie man selbst als Kind gedacht hat. Dann funktioniert es von ganz allein.

5 Gibt es Fragen, auf die du keine Antwort hast?
Letztens hat mich ein Kind gefragt, ob sein Papa zu Weihnachten nach Hause kommt. Ich weiß aber nicht, ob die Eltern nicht geschieden sind, der Vater auf Reisen oder vielleicht sogar schon gestorben ist. Ich habe gesagt, dass es nicht wichtig ist, ob er hier ist oder nicht. Weil er sowieso immer in Gedanken bei einem ist.

6 Bekommst du auch Wunschlisten von den Kindern?
Natürlich. Dann sage ich ihnen, dass sie bestimmt etwas Schönes bekommen werden. Weil Wunschzettel ist ja nicht gleich Bekommzettel. Ab und zu bekomme auch ich kleine, selbst gebastelte Geschenke von den Kindern.

7 Bist du das einzige Christkind?
In Wien schon.

8 Ein lukrativer Job?
Ich bekomme ein bisschen Taschengeld.

9 Was machst du in deiner Funktion am liebsten?
Alles. Ich habe kürzlich einen Kindergarten für sehbeeinträchtigte Kinder besucht. Sie haben sich Hörbücher und eine sprechende Uhr gewünscht. Von einem Mädchen habe ich sogar einen Brief in Brailleschrift bekommen. Solche Momente sind unbezahlbar.

10 Hat dich bei deinen Besuchen etwas traurig gemacht?
Eine blinde Dame hat bei einer Tombola ein Bild gewonnen. Das war im ersten Moment traurig. Aber sie kann es ja weiterschenken und jemand anderen damit eine Freude machen.

11 Was machst du nächstes Jahr zu Weihnachten?
Dann bist du ja kein Christkind mehr.
Ich werde weiter Weihnachtsstimmung verbreiten. Nur ohne Perücke und Kleid. Und dem nächsten Christkind helfen.

12 Was hälst du von Santa Claus?
Wir teilen uns die Arbeit am Heiligen Abend. Er ist mein Helfer in Amerika.

13 Was wünscht sich das Christkind zu Weihnachten?
Ein schönes Fest. Dass die Familie zusammenkommt. Und dass dabei der Fernseher aus bleibt.

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