Job-Hilfe für gut ausgebildete Zuwanderer

Job-Hilfe für gut ausgebildete Zuwanderer
Wirtschaftskammer, AMS und Integrationsfonds suchen wieder Unterstützer für Migranten.

Houssam Almouhammad ist ein gebildeter Mann. In seiner Heimatstadt Damaskus hat er Medizintechnik studiert. Sann begann der Krieg in Syrien, Houssam flüchtete und landete in Österreich. Das war vor zwei Jahren.

Heute spricht er fließend Deutsch und beginnt demnächst ein Praktikum beim Spitalsbetreiber Vamed. "Allein hätte ich das nicht geschafft", sagt er. Unzählige Bewerbungsschreiben habe er vor Monaten verfasst, Antwort habe er nie bekommen. Erst als er über das Mentoringprogramm von Wirtschaftskammer, AMS und Integrationsfonds Herrn Leo Heilinger traf, änderte sich das Leben von Houssam. Herr Heilinger hat ihn bei der Jobsuche unterstützt und Zugang zum Vamed-Praktikum eröffnet.

Netzwerk

2008 wurde das Mentoringprogramm ins Leben gerufen. 1500 "Paare" – jeweils Zuwanderer und Mentor – haben sich seither gefunden. Ein Drittel hat dank dieser Job-Hilfe binnen sechs Monaten einen geeigneten Arbeitsplatz gefunden.

Die große Mehrheit der Zuwanderer, die in diesem Programm Hilfe suchten, kam aus der EU. Rund 15 Prozent waren schon in den vergangenen Jahren Flüchtlinge, in der nächsten Mentoring-Runde, die demnächst startet, soll dieser Anteil auf 20 Prozent aufgestockt werden, kündigte Anna Maria Hochhauser, Generalsekretärin der WKO, an. "Mehr als ein Viertel der Zuwanderer arbeiten in Jobs, die unter ihrer Qualifikation liegen", nennt Hochhauser einen Beweggrund für das Programm. Die Zuwanderer aber könnten "für die Internationalisierung der heimischen Wirtschaft Brückenbauer sein", betont sie.

Mentoren helfen den Zuwanderern bei Bewerbungen und setzen oft ihr eigenes Netzwerk zur Job-Suche ein. Wer als Mentor bei der nächsten Runde mitmachen will, kann sich bei der WKO melden. Das Programm läuft österreichweit, der Arbeitsaufwand der ehrenamtlichen Mentoren liegt laut Hochhauser bei durchschnittlich fünf Stunden im Monat. 229 Teilnehmer gab es bei der jüngsten Runde, fast die Hälfte hat einen Job gefunden.

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