Jeder achte Selbstständige ist von Armut bedroht

Das Armutsrisiko von Selbstständigen ist in Österreich doppelt so hoch wie jenes von Unselbstständigen.
15 Prozent aller Selbstständigen sind sogenannte "Working Poor".

Das Armutsrisiko von Selbstständigen ist in Österreich doppelt so hoch wie von Unselbstständigen. Vor allem Ein-Personen-Unternehmen (EPU) laufen Gefahr – warnt Christoph Matznetter, Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes (SWV) – in die Armutsfalle zu geraten. In Österreich gibt es laut Matznetter rund 260.000 EPU. Die Hälfte von ihnen erzielt im Durchschnitt weniger als 12.000 Euro Gewinn jährlich, bei selbstständig arbeitenden Frauen sind es gar nur 8800 Euro.

15 Prozent aller Selbstständigen seien daher sogenannte "Working Poor", bei den unselbstständig Beschäftigten liege diese Quote bei "nur" acht Prozent. Verschärfend komme hinzu, dass auch die soziale Absicherung schlechter ist als für Angestellte. Selbstständige hätten 20 Prozent Selbstbehalt bei der Krankenversicherung, sie bekommen im Krankheitsfall erst ab dem 43. Tag Krankengeld. Matznetter fordert Krankengeld ab dem 4. Tag und Abschaffung des Selbstbehalts. Finanziert werden soll dies aus dem Topf für die verpflichtende Selbstständigenvorsorge, der 100 Millionen Euro schwer sei.

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