IWF soll als letzter "Retter in der Not" einspringen

IWF soll als letzter "Retter in der Not" einspringen
Eine Krisenintervention durch den IWF für die reichen Euroländer ist umstritten.

Wenn alle Stricke reißen, dann gibt es ja noch den Internationalen Währungsfonds (IWF). Weil die eigenen Löschversuche der Euro-Finanzminister nicht genug greifen, wird der Ruf nach dem IWF als "letzten Retter in der Not" immer lauter. So soll nach diversen, bisher aber noch unbestätigten, Informationen Italien bereits erste Gespräche mit dem IWF über eine Zwischenfinanzierung aufgenommen haben. "Die Diskussion dreht sich derzeit um ein Notpaket von insgesamt 400 Milliarden Euro, Italien hat keinen Antrag gestellt , aber es läuft in diese Richtung", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters einen Eingeweihten. Das Problem dabei: Dem IWF stehen derzeit in Summe nur rund 285 Milliarden Euro an Kreditvolumen für notleidende Länder zur Verfügung. Italien würde daher in einem ersten Schritt nur 100 Milliarden Euro bekommen, den Rest müssten die Notenbanken der übrigen Euro-Länder beisteuern. Italiens Ministerpräsident Mario Monti dementierte aber: Man habe keine IWF-Hilfen erwogen.

Der IWF wird bekanntlich nicht nur von Europa allein gespeist, sondern von insgesamt 187 Mitgliedsländern. Über eine Aufstockung der Mittel wurde zwar bereits beim G-20-Gipfel in Cannes diskutiert, die USA, aber auch Deutschland standen damals aber noch auf der Bremse. Die meisten Schwellenländer sowie Japan vertreten die Meinung, die reichen Euro-Länder sollten zunächst erst ihre eigenen Reserven anzapfen, ehe sie die Weltgemeinschaft mit zur Kasse bitten.

Experten werten ein stärkeres Eingreifen des IWF unterschiedlich. Während Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater eine Zwischenfinanzierung über den IWF zumindest als "kurzfristig wirkungsvollen Weg" bezeichnet, zweifelt Experte Rolf Langhammer vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) stark daran. Der IWF habe nicht die geeigneten Instrumente für eine derartige Krisenintervention.

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