IWF-Fachleute halten Negativzinsen der Notenbanken für wirksam

Experten warnen aber vor Risiken einer solchen Geldpolitik.

Die Negativzinsen mancher Notenbanken haben sich nach einer Untersuchung des Internationalen Währungsfonds (IWF) als Instrument der Geldpolitik bewährt. Schlüsselzinsen unter null Prozent hätten dazu beitragen, die Inflation anzuschieben, die Renditen am Kapitalmarkt zu drücken und manchmal auch die Währungen zu schwächen, urteilten die IWF-Experten in der am Freitag veröffentlichten Studie.

Sie haben die Folgen dieser Geldpolitik in Dänemark, Japan, Schweden, der Eurozone und in der Schweiz unter die Lupe genommen. "Insgesamt hat diese Politik gut funktioniert: Geldmarktsätze und Anleihe-Renditen sind in jedem Land gesunken, das wir betrachtet haben." Zumindest zeitweise seien auch die Kurse der Währungen gefallen.

Negative Folgen halten sich in Grenzen

Im Euroraum hält die EZB ihren sogenannten Einlagensatz momentan bei minus 0,4 Prozent. Banken müssen also Strafzinsen zahlen, wenn sie über Nacht überschüssige Liquidität bei der Notenbank parken. Die EZB hatte den Einlagensatz erstmals 2014 unter null gesenkt.

Negative Folgen dieser Geldpolitik halten sich nach Auffassung der Autoren bisher in Grenzen. Einige Geschäftsbanken hätten allerdings gelitten, sie verdienten weniger. Die Experten warnten allerdings vor Risiken einer solchen Politik, sollten Negativzinsen für lange Zeit beibehalten oder die Sätze noch tiefer gesenkt werden, könnte die Stabilität des Finanzsystems in Gefahr sein, so der IWF.

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