Italien: Hektik wegen möglicher Zahlungsunfähigkeit

Italien: Hektik wegen möglicher Zahlungsunfähigkeit
Die brisante Lage an den Finanzmärkten und die Sorge um die großen Euro-Krisenländer Italien und Spanien lassen auch die Politiker nicht zur Sommerruhe kommen.

Italien - ein Urlaubsland, das viele Österreicher anstreben. Der südliche Staat steht aber nicht nur für Urlaub und Sonne. Schon lange Jahre ist Italien hoch verschuldet. Eine Staatsverschuldung von 120 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung war früher kein Problem. Jetzt, mitten in der Vertrauenskrise, aber sehr wohl. Italien ist - nach Deutschland und Frankreich - immerhin die drittgrößte Volkswirtschaft in der Eurozone. Umso mehr nehmen Kleinanleger und Großinvestoren Anteil daran, wie gut Italien mit seinen Staatsfinanzen umgeht. Dass britische Volkswirte Italien als nahezu zahlungsunfähig ansehen, ist daher ein immenser Schock in der Eurozone.

Dieser Schock wirkte sich an der Mailänder Börse wie ein Beben aus. Nach Verlusten von mehr als fünf Prozent am Donnerstag ging es am Freitag weiter nach unten, wenn auch nicht mehr so schlimm (0,7 Prozent). Grund Genug aber für Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi, dem Druck von allen Seiten nachzugeben. Denn am Freitag hatten sich auch die italienischen Staatsschulden verteuert - für Italien a la longue nicht finanzierbar.

Die Reaktion von Berlusconi und seinem Finanzminister Giulio Tremonti: Am späten Freitagabend gaben sie bekannt, Italiens Sparpaket vorzuziehen. Das Land will schon 2013 einen ausgeglichenen Haushalt erreichen. Zudem kündigte Berlusconi ein Krisen-Treffen der G-7-Finanzminister in den nächsten Tagen an.

Italiens mögliche Zahlungsunfähigkeit sorgte auch dafür, dass Europas Spitzenpolitiker hektisch miteinander telefonierten. Im Gespräch: Eine Aufstockung des Rettungsschirms.

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