36 Mio. Euro Schulden: Haas Elektro ist pleite

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160 Gläubiger und bis zu 36 Mio. Euro Schulden. 154 Mitarbeiter sind betroffen. Weiterführung des Geschäftes geplant.

Der niederösterreichische Elektrohändler Haas Elektro ist insolvent, plant aber eine Weiterführung des Geschäftes. Das 1968 gegründete Unternehmen beschäftigte zuletzt 154 Mitarbeiter, die Verbindlichkeiten belaufen sich auf bis zu 36 Mio. Euro. Ihnen stehen Aktiva von 2,6 Mio. Euro gegenüber, teilten die Kreditschützer AKV, Creditreform und KSV am Mittwoch mit.

Geplant ist ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung, zuständig für die rund 160 Gläubiger ist das Landesgericht Korneuburg. Haas Elektro hat Standorte an der Brünner Bundesstraße und in der SCS in Vösendorf. Als Grund für die Insolvenz wurden Umsatzrückgänge und die restriktiven Versicherungsbedingungen von Seiten der Kreditversicherer genannt.

Angeboten wird eine Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren. Restrukturierungsmaßnahmen seien bereits eingeleitet worden, diese umfassen eine stärkere Positionierung als Küchenanbieter und eine Einschränkung der Produktpalette in der Unterhaltungselektronik. Weiters wurde die Verkaufsfläche in der SCS reduziert.

AK: Hilfe für Beschäftigte angelaufen

Nach der Insolvenz ist die Hilfe für die Beschäftigten bereits angelaufen, teilte die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) am Mittwoch mit. Betroffen sind der Aussendung zufolge 162 Mitarbeiter, ihre Ansprüche sollen beim Insolvenzentgeltfonds angemeldet werden.

"Unsere ExpertInnen haben sofort begonnen, die offenen Gehaltsforderungen für den Insolvenzentgeltfonds zu berechnen, damit die Betroffenen rasch zu ihrem Geld kommen", erklärte AKNÖ-Präsident und ÖGB-Vorsitzender Markus Wieser. In den Haas-Standorten am Hauptsitz in Gerasdorf bei Wien sowie in der SCS Vösendorf kalkulieren demnach AKNÖ-Experten seit dem Vormittag für jeden Beschäftigten, wie viel Geld ihm oder ihr der Elektrohändler schuldet. Diese Ansprüche werden im Namen der Beschäftigten beim Insolvenzentgeltfonds angemeldet, der nach Pleiten die Löhne und Gehälter auszahlt, die die Firma nicht mehr leisten konnte.

Gehälter für Oktober noch offen

"Offen sind das Gehalt für Oktober und das anteilige Weihnachtsgeld", erläuterte Jutta Maca, Leiterin des AKNÖ-Insolvenzreferats. "Das heißt, bis jetzt haben die Beschäftigten die Insolvenz ihres Arbeitgebers glücklicherweise nicht gespürt. Allerdings wird das Oktobergehalt jetzt mit einer kleinen Verzögerung auf ihrem Konto eintreffen." Für das Weihnachtsgeld könnte der übliche Termin - der 1. Dezember - halten, hieß es.

Ab November geht es laut AKNÖ auch mit der Bezahlung regulär weiter: Der Masseverwalter will der Aussendung zufolge den Betrieb weiterführen. Es seien weder Schließungen noch Kündigungen angedacht.

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